Nationalflagge Bolivien

Wie der bolivianische Energieminister kürzlich bekannt gab, will das südamerikanische Land eine Stromerzeugungsleistung durch erneuerbare Energien (EE) von 545 MW bis 2020 aufweisen. Wasserkraft ist hiervon ausgeschlossen. Das Leistungsziel soll durch die Umsetzung von EE-Projekten durch das Energieministerium in Zusammenarbeit mit dem nationalen Stromversorger ENDE erreicht werden.

Noch im vergangenen Jahr plante die bolivianische Regierung einen Ausbau von 183 MW bis 2025. Nun kommunizierte der Energieminister Luis Alberto Sánchez, dass das Land eine installierte EE-Kapazität von 545 MW bis 2020 erzielen könne. Konkret ist innerhalb der nächsten vier Jahre der folgende EE-Zubau vorgesehen: 173 MW Photovoltaik (PV), 148 MW Windenergie, 55 MW Geothermie und 40 MW Biomasse. Über die Energieträger für die übrigen Kapazitäten, die zum 545-MW-Ziel errichtet werden müssen, liegen keine Informationen vor. Der geplante Leistungsausbau soll durch Projekte erzielt werden, die vom Energieministerium gemeinsam mit dem nationalen Stromversorger ENDE umgesetzt werden. Bis 2020 wollen diese Akteure ca. 1 Milliarde US-Dollar in erneuerbare Energien und ca. 2 Milliarden US-Dollar in Wasserkraft investieren.

Der Strommix des Landes soll durch die neuen EE-Kapazitäten nachhaltig verändert werden. Wo 2015 noch 72% der Stromerzeugung auf fossilen Ressourcen und nur 3% auf EE beruhten, sollen es 2020 nur noch 55% fossile Energieträger und 12% Erneuerbare sein. Den Rest stellt dabei Wasserkraft.

2015 waren laut IRENA in Bolivien 493 MW Wasserkraft, 52 MW Biomasse, 7 MW Photovoltaik und 3 MW Windenergie errichtet. Zudem befinden sich derzeit laut dem Energieminister bereits 18 EE-Projekte in Planung, die mit den oben erwähnten Mitteln gefördert werden sollen. Erst im Frühjahr dieses Jahres genehmigte das bolivianische Parlament die Mittel für den Bau einer 50-MW-PV-Anlage (vgl. Marktnachricht vom 16. März 2016).