Technologie: Geothermie

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Der Inselstaat Dominica hat im Oktober dieses Jahres ein Gesetz zur Förderung geothermischer Ressourcen verabschiedet und die Bereitstellung von Mitteln für den Geothermieausbau beschlossen. Im selben Monat wurden außerdem der Regierung in Chile von der Weltbank knapp 1,8 Mio. US-Dollar für die Ausarbeitung einer Gesetzesgrundlage zur Geothermienutzung zugewiesen.

Dominica hält an seiner Absicht zur Förderung der Geothermie fest. Das neue Gesetz regelt den Erhalt von Konzessionen zur Entwicklung geothermischer Ressourcen sowie allgemein die Bedingungen für Investitionen in dem Segment. Wie zudem erst kürzlich von der Regierung verkündet wurde, sollen 15 Mio. US-Dollar zur Entwicklung der Erdwärme im Land zur Verfügung gestellt werden; 2012 waren hierfür noch 10 Mio. US-Dollar vorgesehen. Nach Angaben des US-amerikanischen National Renewable Energy Laboratory (NREL) verfügt Dominica über ein technisches Geothermiepotenzial von 300 MW. Erst im September 2016 hat das Land mit Neuseeland einen Vertrag zur Errichtung eines 7-MW-Geothermiekraftwerks in Dominica abgeschlossen. Hierfür stellt die Regierung von Neuseeland eine Unterstützung in Höhe von umgerechnet ca. 1,4 Mio. Euro bereit. Generell ist Dominica im Bereich der erneuerbaren Energien (EE) aktiv. Mit einer installierten EE-Kapazität von 13,33 MW, die knapp 56% der Gesamtleistung ausmachen, wurden 2015 28,6% der Strommenge in Dominica erzeugt. Offizielle EE-Ausbauziele existieren jedoch nicht. Genutzt werden bereits Photovoltaik und Solarthermie sowie Wasserkraft und Windenergie.

Auch in Chile soll das Geothermiepotenzial entwickelt werden. Zu diesem Zweck genehmigte die Weltbank kürzlich eine Förderung in Höhe von ca. 1,8 Mio. US-Dollar. Die Mittel dienen der Verbesserung der Marktbedingungen für Erdwärme. So sollen die Kapazitäten des Energieministeriums zur Erarbeitung einer gesetzlichen Grundlage für die Nutzung von Geothermie, die bis dato noch fehlt, gestärkt werden. Die hierfür geplante Implementationsphase beträgt vier Jahre. Unabhängig davon soll bereits 2017 das erste Geothermiekraftwerk Chiles über 48 MW Leistung mit einem Investitionsvolumen von 320 Mio. US-Dollar fertiggestellt werden. Das Projekt wird von einem internationalen Projektentwickler in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Mineralölunternehmen ENAP umgesetzt. Laut Angaben der AHK Chile von 2013 beläuft sich das nachgewiesene wirtschaftliche Potenzial zur Stromerzeugung durch Geothermie im Land auf 3.000 MW.