Nationalflagge Algerien

Wie die Afrikanische Entwicklungsbank AfDB kürzlich mitteilte, unterstützt sie die algerische Regierung beim nachhaltigen Umbau der einheimischen Wirtschaft mit einem Kredit von 900 Mio. Euro. Das Geld wird für die Umsetzung des „Neuen Modells für wirtschaftliches Wachstum“ (Nouveau modèle de croissance économique, NMCE) genutzt, wodurch bis 2030 unter anderem der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz vorangetrieben werden sollen.

Das „Neue Modell für wirtschaftliches Wachstum“ wurde im Juli 2016 von der algerischen Regierung verabschiedet. Hintergrund sind die weltweit gesunkenen Preise für Erdölprodukte, die innerhalb der letzten drei Jahre zu einer Halbierung der Einnahmen dieses Sektors führten. Das Programm soll deshalb die einheimische Wirtschaft konsolidieren, das Investitionsklima für lokale und ausländische Akteure verbessern sowie Zukunftsbranchen wie die erneuerbaren Energien und Energieeffizienz stärken. Welche konkreten Maßnahmen geplant sind, ist bisher nicht bekannt.

Auch in der Vergangenheit verfolgte Algerien bereits das Ziel, erneuerbare Energien und Energieeffizienzmaßnahmen stärker zu nutzen. So möchte das Land laut seinem 2015 aktualisierten Erneuerbare-Energien-Plan bis 2030 Anlagen mit einer Kapazität von 22 GW installieren (vgl. Marktnachricht vom 05.03.2015). Um den Ausbau der Photovoltaik zu unterstützen, wurde 2014 ein Einspeisetarif eingeführt. Dadurch stieg im Jahr 2015 die installierte PV-Leistung bereits von 3 MW auf 274 MW. Die zweitgrößte installierte Kapazität im Bereich erneuerbare Energien wies Ende 2015 die Wasserkraft mit 228 MW auf. Windenergie und solarthermische Kraftwerke kamen auf 10 MW bzw. 25 MW.