Zielmarktübergreifend

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Wie im Rahmen der Weltklimakonferenz in Marrakesch bekannt wurde, stehen für Projekte im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien in Nordafrika und dem Nahen Osten künftig insgesamt 909 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus den unabhängig voneinander bekanntgegebenen Projekten der Europäischen Investitionsbank (EIB) und einer gemeinsamen Initiative der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) mit der Union für den Mittelmeerraum (UfM).

Den überwiegenden Anteil stellt mit 824 Millionen Euro das gemeinsame Projekt der EBRD und UfM. Über das Programm Southern and Eastern Mediterranean Private Renewable Energy Framework (SPREF) sollen zunächst 227,5 Millionen Euro für nicht-öffentliche Projekte in Ägypten, Jordanien, Marokko und Tunesien zu einer Verringerung der Abhängigkeit der regionalen Wirtschaft von importierten fossilen Brennstoffen führen. Zudem soll der Markteintritt für private Akteure erleichtert werden. Die Initiative kündigte bereits an, dass die beschlossene Summe von 227,5 Millionen Euro durch Mittel des Clean Technology Funds (CTF) der Weltbankgruppe und der Global Environmental Facility (GEF) der Vereinten Nationen auf die besagten 824 Millionen Euro aufgestockt werde.

Neben der finanziellen Unterstützung beinhaltet das Programm auch technische Unterstützung und Beratung. Die Institutionen erhoffen sich durch den Ausbau erneuerbarer Energien jährliche CO2-Einsparungen in Höhe von 780.000 Tonnen. Als erste konkrete Maßnahme wurde auf der Weltklimakonferenz die Finanzierung eines 120-MW-Windparks in der Nähe von Tangier in Marokko angekündigt.

Kurz darauf kündigte auch die EIB die Ausweitung ihrer Bemühungen in der Region an. Der „Green for Growth Fund“ der EIB unterstützt bereits seit 2009 kleinere und mittlere Projekte aus den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Nun gab der Vizepräsident der EIB, Jonathan Taylor, in Marrakesch bekannt, dass die Bank zusätzliche 50 Millionen in Nordafrika und dem Nahen Osten investieren möchte. Das Ziel des „Green for Growth Funds“ ist eine Reduktion von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen um 20 Prozent in insgesamt 19 Märkten des Nahen Ostens, Südosteuropas, Nordafrikas und des Kaukasus.