Nationalflagge Nepal

Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) hat kürzlich die Genehmigung eines Zuschusses in Höhe von 20 Mio. US-Dollar für den nepalesischen Solarenergiesektor bekannt gegeben. Mit den Mitteln soll die Kapazität der solaren Energieversorgung durch Freiflächenanlagen bis 2018 um mindestens 25 MW gesteigert werden. Ende 2015 lag die installierte Photovoltaik-Kapazität bei 32 MW.

Bislang haben in Nepal solare Großvorhaben mit mehr als 4 MW pro Anlage wenig Aufmerksamkeit von privaten Investoren erhalten. Dies soll durch die genehmigte Förderung der ADB geändert werden, denn die hierdurch gewonnene finanzielle Sicherheit soll private Investitionen vermehrt anziehen. Empfänger des Zuschusses ist der staatliche Stromversorger NEA (Nepal Electricity Authority). Mit den Geldern kann die NEA die Differenz zwischen den normalerweise im Rahmen von Stromabnahmeverträgen gezahlten Preisen und den höheren Stromgestehungskosten der PV-Anlagen ausgleichen.

Für das Frühjahr 2017 plant die NEA die Veröffentlichung einer entsprechenden internationalen Ausschreibung, über die die Stromabnahmeverträge vergeben werden. Die Zuschläge sollen innerhalb von sechs bis zwölf Monaten an die Bieter mit den niedrigsten Stromgestehungskosten erteilt werden. Die Förderung wird aus dem „Scaling Up Renewable Energy in Low Income Countries Program (SREP)“ des Climate Investment Funds (CIF) geschöpft, welcher durch die ADB verwaltet wird.

Der Spitzenbedarf von 1.444 MW liegt in Nepal deutlich höher als die installierte Gesamtkapazität von 885 MW. Zudem haben nur 65 % der privaten Haushalte Zugang zum Stromnetz. Um diese Defizite auszugleichen, setzt die Regierung vermehrt auf erneuerbare Energien. Insbesondere die Wasserkraft soll weiter ausgebaut werden. Die NEA schätzt, dass derzeit weniger als 2 % des wirtschaftlichen Potenzials genutzt werden (vgl. Marktnachricht vom 06.08.2015). Hier ergeben sich aber insbesondere mit Blick auf die Trockenzeiten Hindernisse für eine konstante Energieversorgung. Deswegen setzt die nepalesische Regierung vermehrt auf eine Ergänzung der Energieversorgungsstrategie durch Solarenergie.