Nationalflagge Bolivien

Der bolivianische nationale Stromversorger ENDE veröffentlichte kürzlich eine offene Ausschreibung über eine Photovoltaik-Anlage (PV) mit einer Kapazität von 50 MW. Die Anlage soll im Departamento Oruro errichtet werden. Das geplante Projekt stellt für Boliviens Solarsektor einen Meilenstein dar: Bislang ist lediglich eine 5-MW-PV-Anlage ans Stromnetz angeschlossen.

Der Aufruf zur Angebotsstellung wurde auf den 30. März 2017 terminiert. Die Ausschreibung umfasst die Planung, den Bau und den Betrieb sowie die Instandhaltung einer 50-MW-PV-Anlage im Departamento Oruro im Westen Boliviens. Finanziert wird das Projekt durch die französische Entwicklungsagentur (AFD), die Mittel in Höhe von 60 Mio. Euro für die Umsetzung des Vorhabens bereitstellt.

Die PV-Anlage wurde bereits 2016 von der Regierung und dem Stromversorger ENDE ausgeschrieben. Die Mittel dazu wurden im März 2016 genehmigt mit dem Ziel, bis 2017 ans Netz zu gehen. Eine zweite Projektphase ist geplant, in der die installierte Stromleistung auf 100 MW erhöht werden soll (vgl. Marktnachricht vom 16. März 2016). Für diese Ausschreibung gab es keine Bieter, sodass das Projekt nun erneut ausgeschrieben wird.

Zuletzt kündigte die bolivianische Regierung Mitte 2016 den Ausbau der erneuerbaren Energien an. So verkündete der bolivianische Energieminister, dass das südamerikanische Land bis 2020 eine Stromerzeugungsleistung durch erneuerbare Energien von 545 MW aufweisen solle. Wasserkraft ist hiervon ausgeschlossen. Wo 2015 noch 72 % der Stromerzeugung auf fossilen Ressourcen und nur 3 % auf EE beruhten, sollen es 2020 nur noch 55 % fossile Energieträger und 12 % Erneuerbare sein. Die restlichen 33 % sollen durch Wasserkraft generiert werden (vgl. Marktnachricht vom 20. Oktober 2016).