Zielmarktübergreifend

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Die Solarenergiekapazität in der MENA Region erfährt ein rasantes Wachstum. Die Middle East Solar Industry Association (MESIA) hat in Dubai die aktuellen Zahlen vorgestellt und ambitionierte Projekte angekündigt. Die MENA Region schließt die Staaten des Nahen Ostens und Nordafrikas ein, von Marokko über die arabische Halbinsel bis zum Iran. Die Region verfügte im Dezember 2016 über eine installierte Kapazität von 885 MW an Solarenergie. Wie MESIA nun bekanntgab, ist mittelfristig der Zubau von 5,7 GW Kapazität vorgesehen, wovon etwa 70 % auf Photovoltaik und 30 % auf Solarthermie entfallen werden.

Den größten Anteil an der geplanten Kapazität hat Ägypten, das bis 2020 2,7 GW installieren möchte, wobei sich 1,5 GW bereits im Bau befinden. Auch für die anderen Staaten der MENA Region sind eine Reihe von Ausschreibungen angekündigt worden: Angebote für das 200-MW-Projekt in Dubai können laut MESIA noch bis Mai abgegeben werden, Saudi Arabien bereitet eine Ausschreibung über mindestens 100 MW vor und für die zweite Jahreshälfte wird erwartet, dass der Oman eine PV-Anlage mit 200 MW ausschreibt. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) planen, 800 MW PV-Kapazität bis 2020 zu installieren. Zeitnahe konkrete Zielsetzungen sowie Ausschreibungen wurden ebenfalls für die Länder Jordanien, Kuwait, Marokko und Iran angekündigt.

Die Region rückt aufgrund der niedrigen Erzeugungspreise für Solarenergie zunehmend in den Fokus der Investoren. Im September 2016 wurde mit 0,0242 Euro/kWh bei einem Projekt in Abu Dhabi (UAE) sogar ein neuer Weltrekordtiefwert für den Kostenaufwand für Elektrizität (LCOE) bei großtechnischer Solarenergie-Erzeugung gemessen. Die niedrigen Kosten überzeugen Politik und Wirtschaft zunehmend von der Solarenergie, die in der MENA Region nach wie vor über großes Ausbaupotenzial verfügt.