Nationalflagge Estland

Das estnische Parlament plant in diesem Jahr die Förderungsmechanismen für erneuerbare Energien (EE) umzubauen. Zukünftig sollen Ausschreibungen zur Regel werden. Aktuell wird der Ausbau hauptsächlich durch technologieneutrale Einspeiseprämien gefördert (53,7 EUR/MWh). Somit schlägt Estland eine ähnliche Richtung bei der Entwicklung der Energiepolitik ein wie Deutschland.

Laut Andres Meesak, Geschäftsführer beim Estnischen Photovoltaikverband (PV), wird das Parlament voraussichtlich bis Mai 2017 weitere Informationen zu den Ausschreibungskonditionen unter dem neuen Mechanismus bekannt geben. Unter der aktuellen Einspeiseprämie werden sämtliche erzeugte EE mit 53,70 Euro pro Megawattstunde vergütet. Die Prämie wird lediglich für in das Stromnetz eingespeiste Energie gezahlt und ist somit für die Eigennutzung nicht zutreffend. Im Rahmen der rechtlichen Erneuerungen zur gezielteren Förderung von EE sollen zudem neue Regularien für Gebäude verabschiedet werden. Ab 2021 könnte ein Großteil der Neubauprojekte dazu verpflichtet werden, den eigenen Energiebedarf mit EE-Installationen zu bedienen. Hieraus ergäben sich besonders für PV-Anlagen neue Absatzmöglichkeiten. Bis Ende 2016 waren PV-Anlagen über 10 MW installiert.

Im Januar 2016 veröffentlichte das estnische Wirtschaftsministerium den neuen Nationalen Entwicklungsplan für den Energiesektor bis 2030 (vgl Marktnachricht vom 20.01.2016). Demnach soll der EE-Anteil am Endenergieverbrauch bis zum Jahr 2030 auf 45 % erhöht werden. 2015 lag der EE-Anteil bei 28 %. Die installierte Kapazität der EE-Anlagen wurde im letzten Jahr um weitere 42,2 MW erhöht und fiel damit so hoch aus wie der gesamte Zubau zwischen 2013 und 2015.