Ein Jahr nach Neuregelung der Einspeisetarife zeigt sich in der Ukraine ein vermehrter Ausbau von Photovoltaik-Anlagen (PV). Laut dem Expertenrat der „6. International Conference on Exhibition Solar Energy Industry in Central and Eastern Europe“ (CISOLAR-2017) ist bis Ende 2017 die Installation von 54 PV-Projekten mit einer Gesamtkapazität über 460 MW geplant. Somit könnte die installierte PV-Kapazität erstmalig die 1 GW überschreiten.

Aktuell wird in der südlichsten Region der Ukraine, Oblast Cherson, eine 35-MW-PV-Anlage in der Halbwüste Oleschky-Sande entwickelt. Für das Projekt gelten die neuen Einspeisetarife von 0,1502 EUR/kWh bei einem Netzanschluss zwischen 2017 und 2019. Freiflächen-Solarkraftwerke, die bis Ende 2016 in Betrieb genommen wurden, erhalten 0,1599 EUR/kWh. Dem kommunalen Vertreter Eugene Ryschuk zufolge steht in diesem Jahr die Realisierung von PV-Projekten im Umfang von 250 MW in der Region bevor.

Günstige klimatische und geographische Bedingungen in der Ukraine sowie Bestrebungen die Energieimportabhängigkeit gegenüber Russland zu senken, steigern die Attraktivität der Nutzung von erneuerbaren Energien (EE). Mitte 2016 betrug die Gesamtkapazität 1.028 MW. Hierbei stammten 453 MW aus Solarkraft, 426 MW aus Windkraft, 31 MW aus Biomasse und 118 MW aus Wasserkraft.