Nationalflagge Litauen

In Litauen werden derzeit Gesetzesänderungen diskutiert, die dazu führen sollen, dass mehr Solarenergie-Anlagen installiert werden. Eine neue Regierung will die Verbesserung eines 2014 vom litauischen Parlament verabschiedeten Gesetzes zu Net-Metering bewirken. Zu diesem Zweck hat die neue Regierung unter Premierminister Saulius Skvernelis einen Vorschlag zur Änderung des aktuellen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EE) beim Parlament eingereicht. Sollte der Vorschlag angenommen werden, werden die neuen Regelungen ab dem 1. Juli 2017 rechtskräftig sein.

Unter der aktuellen Gesetzeslage sind Photovoltaik-Anlagen (PV) in Wohngebäuden von bis zu 10 kW sowie PV-Anlagen an öffentlichen Einrichtungen wie beispielsweise Schulen oder Krankenhäusern von bis zu 50 kW für Net-Metering berechtigt. Diese Regelung soll nun deutlich ausgebaut und die Kriterien zur Teilnahme aufgelockert werden. Die Regierung gab an, dass mit der Gesetzesänderung ein Zubau von 200 MW PV-Kapazität bis 2020 zu erwarten sei. In den letzten zwei Jahren wurden lediglich 3 MW installiert, was darauf hinweisen würde, dass die aktuelle Rechtslage nicht vorteilhaft sei. Weitere Details zu der geplanten Gesetzesänderung sollen im Juli bekannt gegeben werden.

Zum Jahresende von 2016 waren in Litauen 73 MW PV-Kapazität installiert. Davon sind etwa 68 MW zwischen 2011 und 2013 installiert worden, während ein großzügiges Einspeisetarifsystem angewandt wurde. Dieses wurde Ende 2013 wieder abgeschafft. Insgesamt sind in Litauen zum jetzigen Zeitpunkt etwa 799,3 MW EE in Betrieb, davon entfallen 498,9 MW auf Windkraft, 64,9 MW auf Energie aus Biomasse und etwa 127,9 MW auf Wasserkraft. Das Land strebt einen Ausbau des Anteils von EE an der Elektrizitätszusammensetzung auf 23 % bis 2023 an.

Deutsche Unternehmen mit Interesse am litauischen Markt für EE können an der AHK-Geschäftsreise zu "Eigenversorgung mit Erneuerbaren Energien in der Industrie Baltikum" der Exportinitiative Energie im Mai teilnehmen.