Nationalflagge Ungarn

Die ungarische Regierung hat kürzlich ein Subventionsprogramm für Projekte aus den Bereichen erneuerbare Energien (EE) und Energieeffizienz gestartet. Die Hauptkomponente der Initiative bildet ein zinsfreies Darlehen zur Finanzierung von kleinen EE-Anlagen. Betreut wird das Programm, das auf fünf Jahre angelegt ist, durch die Ungarische Entwicklungsbank (MFB).

Das Förderprogramm in Höhe von ca. 350 Mio. EUR steht grundsätzlich allen EE-Formen offen. Bei der Verteilung wird nach dem „first-come, first-serve“-Prinzip verfahren. Daher ist unklar, welche Technologien am meisten von dem Förderprogramm profitieren werden. Lokale Experten begrüßen das neue Programm, weisen aber darauf hin, dass derartige Fördermaßnahmen bisher in Ungarn nicht stattgefunden hätten. Der ungarische Solarverband Manap geht deshalb davon aus, dass das Interesse am nun aufgelegten Programm anfangs gering ausfallen könnte.

Die ungarische Regierung möchte durch die zinsfreien Darlehen vor allem kleine EE-Projekte fördern. Bei PV-Anlagen liegt die Grenze beispielsweise bei einer Kapazität von 50 kW. Förderungsberechtigt sind auch nur Anlagen, die auf Wohngebäuden installiert werden und unter das Net-Metering-Tarifschema fallen.

In Ungarn ist seit 2012 ein massiver Anstieg der installierten EE-Kapazität feststellbar. Neben der Energiegewinnung aus Biomasse konnte vor allem die Solarenergie Zuwächse verzeichnen. Hier wurde kürzlich die Förderung von einer Einspeisevergütung auf einen Net-Metering-Tarif umgestellt. Ungarn plant, bis 2020 den Anteil der EE an der Energieerzeugung auf 14,65 % zu erhöhen.

Die Exportinitiative Energie organisiert vom 19.06. - 22.06.2017 eine AHK-Geschäftsreise nach Ungarn zum Thema "Solarthermie und Photovoltaik in Ungarn".