Nationalflagge Palästinensische Gebiete

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und der Palästinensische Investitionsfonds (PIF) haben einen Darlehensvertrag in Höhe von 18 Millionen USD unterzeichnet. Die Mittel sollen für die Finanzierung von Photovoltaik (PV)-Anlagen auf Dächern von 500 öffentlichen Schulen im Westjordanland eingesetzt werden. Über einen Zeitraum von vier Jahren sollen PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 35 MW installiert werden, die dann mehr als 16.000 Haushalte in der Region mit sauberem Strom versorgen.

Die Investition erfolgt im Rahmen der Resilienzinitiative der EIB, die die wirtschaftliche Entwicklung der Länder der südlichen Nachbarschaft (Algerien, Ägypten, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästina, Syrien und Tunesien) und dem Westbalkan stärken soll. Finanziert werden vor allem Projekte im öffentlichen Bereich, die den Aufbau nachhaltiger Infrastruktur wie Trinkwasser-, Energie- und Stromversorgung zum Ziel haben. Darüber hinaus fließt ein Teil der Investitionen aber auch in Privatunternehmen, um so neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die EIB stellt ab 2016 für einen Zeitraum von fünf Jahren sechs Milliarden Euro bereit. Zusammen mit weiteren öffentlichen und privaten Mitteln sollen bis 2020 zusätzliche Investitionen in Höhe von 15 Milliarden Euro in den jeweiligen Regionen ermöglicht werden. Die Initiative ist Teil der gemeinsamen Reaktion der Europäischen Union auf die Herausforderungen von Vertreibung und Migration.

Die Palästinensische Investitionsbank wurde 2003 gegründet und finanziert hauptsächlich Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, Agribusiness, Infrastruktur, Immobilien und Unternehmertum in den palästinensischen Gebieten. Die Investitionen sollen zur Sicherheit und Unabhängigkeit der Gebiete beitragen, nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und die Wirtschaft ankurbeln.

Das politische Engagement in den Palästinensischen Gebieten im Hinblick auf die Nutzung und den Ausbau erneuerbarer Energien ist sehr hoch. So wurden bereits einige Gesetzesänderungen eingebracht, um u. a. ausländische Investitionen zu fördern und zu schützen. Allen voran im Bereich Photovoltaik und thermische Solaranlagen bieten sich enorme Absatzmöglichkeiten für deutsche Technologien, da hier das volle Potenzial bislang noch nicht ausgeschöpft ist. Technologien „Made in Germany“ genießen in der Gegend einen guten Ruf.