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Der Senat von Puerto Rico hat den Gesetzesentwurf 1121 gebilligt, mit welchem eine „mindeste Angebotsverpflichtung alternativer Energien“ von 100 % bis zum Jahr 2050 eingeführt und umgesetzt werden soll.

Der Anteil Erneuerbarer Energien soll schrittweise erhöht werden, mit 40 % bis 2025 und 60 % bis 2040. Bis 2028 sollen zudem sämtliche Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Der Gesetzesentwurf sieht ebenfalls vor, die Genehmigungsfrist für kommerzielle und industrielle Solarprojekte auf maximal 90 Tage zu verkürzen und Energiespeichersysteme von der Umsatzsteuer zu befreien. Der Entwurf wird nun Gouverneur Ricardo Rosselló zur finalen Unterschrift vorgelegt. Dieser ist ein starker Befürworter von erneuerbaren Energien.

Der Gesetzesentwurf wurde maßgeblich durch die gravierenden Auswirkungen des Hurrikans Maria im Jahr 2017 beeinflusst. So waren Teile der Insel nach dem Sturm bis zu elf Monate ohne Strom. Der Großteil des Stroms, der durch Dieselgeneratoren im Süden der Insel produziert wird, wird durch veraltete Netze in den Norden der Insel geleitet, die durch den Sturm stark in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Erneuerbare Energien haben bislang nur einen Anteil von 2,4 %, während 17 % des Strombedarfs der Insel durch Kohle gedeckt wird. Die Insel verfügt momentan über eine installierte Kapazität von 125 MW an Windenergie. Hier bieten sich für deutsche Unternehmen enorme Absatzchancen, da Puerto Rico auf Knowhow aus dem Ausland angewiesen ist. Mittlerweile wurden staatliche Fonds für Puerto Rico eingerichtet. Dadurch besteht nun die Chance, das Stromnetz, inkl. Erdverkabelung, neu aufzubauen. Große Chancen für die Insel bieten zum Beispiel Microgrids, die im Falle von zukünftigen Stürmen losgelöst vom Hauptnetz die Stromversorgung aufrechterhalten können.

Für interessierte Unternehmen wird im Rahmen der Exportinitiative Energie im Oktober 2019 eine Informationsveranstaltung zum Thema „Stabilisierung und Modernisierung der Energieinfrastruktur durch Integrationslösungen in Puerto Rico“ angeboten.