Nationalflagge Finnland

Nach den Parlamentswahlen am 14. April dieses Jahres hat die neue finnische Regierung das ehrgeizige Ziel ausgegeben, bis 2035 kohlenstoffneutral zu sein. Damit hat die gewählte Regierung den ursprünglichen Termin von 2045 um zehn Jahre vorverlegt. Umfragen vor den Wahlen hatten gezeigt, dass der Klimawandel das dringlichste Thema für die Wähler war. Die Verpflichtung ist Teil des Regierungsprogramms, das eine deutliche Erhöhung der öffentlichen Ausgaben für Infrastruktur vorsieht.

Das neue Ziel beinhaltet, dass Finnland nicht nur die geplanten Investitionen in den Holzeinschlag einschränkt, sondern auch den Verbrauch fossiler Brennstoffe und Torf, die zusammen etwa 40 % des Energiebedarfs des Landes decken, stark reduziert.

Das Programm sieht außerdem einen raschen Anstieg des Anteils von Wind- und Solarenergie vor. Auch die Nutzung von Bioenergie soll ausgebaut werden, derzeit ist hier ein Anstieg von 10 % vorgesehen. Dies soll hauptsächlich durch die Verwertung landwirtschaftlicher Abfälle sichergestellt werden. Das Programm soll teilweise durch eine Abgabe für fossile Brennstoffe finanziert werden.

Die Zielsetzung Finnlands könnte auch EU-weite Auswirkungen zeigen. Das Land übernimmt zum 1. Juli 2019 die EU-Ratspräsidentschaft von Rumänien. Es ist zu erwarten, dass das skandinavische Land das Thema Klima ganz nach oben auf die europäische Agenda setzt.

Für deutsche Unternehmen können sich in naher Zukunft interessante Möglichkeiten auf dem finnischen Markt ergeben. Allen voran die angekündigten Ausbaumaßnahmen im Bereich Wind- und Solarenergie sind hier hervorzuheben.