Nationalflagge Griechenland

Schleppende Genehmigungsverfahren haben Entwickler für erneuerbare Energien bei Projektvorhaben in Griechenland bislang immer wieder gebremst. Nun hat das griechische Ministerium für Umwelt und Energie einen Plan veröffentlicht, der bestehende Verfahren digitalisieren und somit deutlich beschleunigen soll. Die Regierung legt dem Parlament den Entwurf im Februar vor. Mit dem neuen Gesetz will sie bürokratische Hürden für Ausschreibungen im Bereich erneuerbare Energien abschaffen. Für deutsche Anbieter klimafreundlicher Energielösungen dürften sich die Chancen auf erfolgreiche Projekte in Griechenland somit künftig deutlich verbessern.

Bisher mussten Entwickler einen Antrag für eine Erzeugungslizenz bei der griechischen Regierungsbehörde für Energie stellen, um an Ausschreibungen teilnehmen zu dürfen. Die Bearbeitungszeit soll nach Angaben des Ministeriums im Durschnitt bei 18 Monaten gelegen haben. Allein seit 2016 stecken noch fast 1.900 von rund 2.300 Anträgen im Genehmigungsprozess fest. Doch damit ist bald Schluss.

Das neue Genehmigungsverfahren sieht vor, dass Entwickler ihren Lizenz-Antrag über eine digitale Datenbank stellen. Die Erzeugungszertifikate sollen innerhalb weniger Stunden ausgestellt werden und sind für 25 Jahre gültig. Wer eine Lizenz hat, muss dann innerhalb von zwei Monaten konkrete Projekte vorweisen.

Mit dem neuen Gesetz will Griechenland seinen Umbau auf erneuerbare Energien radikal beschleunigen. Das Land plant bis 2028 einen kompletten Kohleausstieg und will in den kommenden zehn Jahren 44 Milliarden Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren. Der Anteil von Wind-, Sonnen- und Wasserkraft an der Energieerzeugung soll laut dem aktuellen Nationalen Energie- und Klimaplan (NECP) in den nächsten zehn Jahren auf 55 Prozent steigen. Für deutsche Anbieter im Bereich erneuerbare Energien bietet das EU-Land somit einen optimalen Absatzmarkt.