Nationalflagge Äthiopien

Afrika wächst, und zwar schnell: Bis zum Jahr 2040 werden mehr als zwei Milliarden Menschen auf dem Kontinent leben. Und mit der Bevölkerung steigt auch der Bedarf nach Strom. Schon heute haben in Subsahara-Afrika rund 600 Millionen Menschen keinen Zugang zu Elektrizität.

Für europäische Hersteller und Zulieferer von Wind-, Solar- und Wasserkraftanlagen bietet Afrika daher zwar einen attraktiven Absatzmarkt, doch mangelnde Investitionssicherheit macht es vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen bisher schwer, einen Zugang zu finden. Politische Unruhen und Unwetter bedrohen große Teile des Kontinents und Kreditversicherer decken mögliche Zahlungsausfälle oder politische Risiken für Unternehmen nicht immer ab.

Die KfW hat deshalb am 22. Januar 2020 in Brüssel einen Garantievertrag unterschrieben, der die afrikanische Versicherungsinitiative African Energy Guarantee Facility (AEGF) zukünftig unterstützt. Mit dem Beitritt der KfW als Garant, kann die AEGF ihre Rückversicherungskapazität auf eine Milliarde US-Dollar anheben und die Kosten von Kreditrisikoversicherungen für Energieprojekte in Afrika senken. Auch die Europäische Investitionsbank (EIB) und der deutsche Rückversicherer MunichRe beteiligen sich an der Initiative. Die AEGF unterstützt Projekte in 15 Ländern, darunter Äthiopien, Ghana, Kenia und Uganda. Für die geförderte Versicherung kommen Projekte infrage, die ein ökologisches oder soziales Ziel verfolgen und den Beschaffungsstandards und Implementierungsrichtlinien der Europäischen Union entsprechen.

Der Garantievertrag der KfW ist Teil des europäischen Externen Investitionsplans (EIP). Der EIP soll bis 2020 private Investitionen im Wert von 44 Milliarden Euro in Afrika und den EU-Nachbarschaftsregionen mobilisieren.