Nationalflagge Indien

Der indische Bundesstaat Andhra Pradesh plant einen gigantischen neuen Solarpark. Das Zehn-Gigawatt-Projekt solle dazu beitragen, die steigende Energie-Nachfrage zu befriedigen und den Agrarsektor kostenlos und unterbrechungsfrei mit Strom zu versorgen, sagte Energie-Staatssekretär Nagulapali Srikant gegenüber der Zeitung „The Times of India“. Das Ministerium hat im aktuellen Haushaltsplan festgelegt, die Anzahl der Stromanschlüsse in der Landwirtschaft um weitere 25.000 zu erhöhen. Denn die Regierung hat ehrgeizige Ziele: 2022 sollen erneuerbare Energien die Hälfte der gesamten Stromerzeugung ausmachen. Der größte Teil soll aus der Photovoltaik kommen.

Der Ausbau der indischen Solarindustrie könnte auch für deutsche Projektentwickler und PV-Anlagenhersteller ein lukratives Geschäft sein: Die Produktionskosten in Indien sind günstig, und der Staat bietet Unternehmen viele Fördermaßnahmen. Beispielsweise verabschiedete das indische Energieministerium 2018 eine Richtlinie zur Förderung von netzgebundenen Solar-Wind-Hybridprojekten. Im selben Jahr unterschrieb die deutsche Entwicklungsbank KfW einen Darlehensvertrag mit dem indischen Förderinstitut für die Entwicklung der Stromversorgung im ländlichen Raum in Höhe von 200 Millionen Euro. Das indische Institut gibt das Geld in Form günstiger Kredite an Investoren im Bereich Solar- und Windkraft weiter.

Doch Indien wächst schnell, und Flächen für Solarparks sind rar. Schwimmende Solarkraftwerke sollen das Platzproblem lösen. Laut Weltbank ist Indien der günstigste Markt für Solarpanels auf dem Wasser. Die Regierung hat bereits mehrere Projekte ausgeschrieben und fordert Technologieunternehmen auf, Vorschläge einzubringen. Ende Januar 2020 beispielsweise können Entwickler von Solarenergieprojekten bei der zuständigen Solarenergiebehörde (SECI) ein Angebot für den Bau eines schwimmenden Vier-Megawatt Solarkraftwerks in der Andamanensee, im Indischen Ozean, vorlegen.