Nationalflagge Senegal

Auch wenn die französische Kolonialherrschaft schon seit den 1960ern vorbei ist, ein Überbleibsel ist bis heute geblieben: die Währung CFA-Franc. 14 afrikanische Staaten handeln nach wie vor mit der an den Euro gekoppelten Währung. Nach mehreren Anläufen soll in diesem Jahr nun Schluss sein mit dem CFA-Franc. Acht westafrikanische Staaten haben sich gemeinsam mit Frankreich auf die Währungsreform geeinigt. Noch in diesem Jahr wollen die Elfenbeinküste, Benin, Burkina Faso, Guinea-Bissau, Mali, Niger, Senegal und Togo ihr Währungssystem umstellen. Alle acht Staaten sind Mitglieder der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (UEMOA). Die Mitglieder der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (CEMAC) behalten vorerst den CFA, der Tschad und Äquatorialguinea haben aber bereits Interesse an einem Wechsel zum Eco bekundet.

Frankreich will sich mit dem Wechsel zum Eco auch aus den entsprechenden Währungsgremien zurückziehen. Kritiker begrüßen den Umstieg auf die neue Währung, galt der CFA doch schon lange als Relikt der Kolonialzeit. Andererseits etablierte der afrikanische Franc eine stabile Währung in Westafrika und förderte den Handel mit Europa, sagen Unterstützer. Diese Verdienste erkennt auch IWF-Geschäftsführerin Kristalina Georgieva an.

Damit diese Vorteile nicht verloren gehen, soll der Eco wie bisher der CFA fest an den Euro gebunden sein. Bisher galt ein Wechselkurs von 655,96 CFA je Euro. Der Internationale Währungsfonds (IWF) begrüßt das neue Kapitel in Westafrikas Wirtschaftsgeschichte: „Die Reform beinhaltet wichtige Stabilitätselemente, die der Region bereits geholfen haben, wie der fixe Wechselkurs zum Euro und die durch Frankreich garantierte unlimitierte Konvertibilität“, schreibt IWF-Geschäftsführerin Georgieva in einem Statement. Der IWF sei außerdem bereit, die regionalen Behörden beim Wechsel zu unterstützen und lobt die geringe Inflation und das hohe Wirtschaftswachstum der UEMOA.

Im Kontext der weiter gefassten Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, die bereits seit längerem Ambitionen in Richtung einer gemeinsamen regionalen Währung und einer unabhängigen Währungsunion gehegt hatte, erntete der Vorstoß der UEMOA-Staaten Kritik. Der nigerianische Finanzminister Zainab Ahmed bezeichnete die Währungsumstellung der UEMOA-Staaten als inkonsistent im Hinblick auf die Entscheidung der ECOWAS-Führung, den Eco als unabhängige und einzige ECOWAS-Währung einzuführen. Insbesondere der festen Kopplung an den Euro und der durch die Französische Zentralbank garantierten unbegrenzten Konvertibilität des Eco stehen einige ECOWAS-Mitglieder kritisch gegenüber.

Alassane Ouattara, Päsident der Elfenbeinküste merkte außerdem an, dass die Konvergenz der verschiedenen Volkswirtschaften der Region noch nicht ausreiche. Dies ist auch der Grund warum einige ECOWAS-Staaten eine graduelle Einführung der Währung befürworten, bei der zunächst einige Länder den Eco einführen und nach und nach weitere folgen.

Das in der Region wirtschaftlich starke Nigeria hatte beispielsweise eine Verschiebung der Einführung des Eco gefordert. Das Land hält zunächst weiterhin an der eigenen Währng, dem Naira, fest, berichtet der US-Nachrichtensender CNBC. Auch Ghana, das bereits Interesse an einem Beitritt zum Eco signalisiert hatte, äußerte Bedenken an der derzeitigen Ausgestaltung der Währung.

Welche langfristigen Auswirkungen die Umstellung auf den Eco mit sich bringt ist noch unsicher, dies wird auch davon abhängen, inwieweit sich die ECOWAS-Mitglieder auf ein gemeinsames Vorgehen bezügich einer einheitlichen regionalen Währung einigen können.