Die brasilianische Regierung will abgelegene Dörfer der Amazonas-Region mit Solarstromtechnik ausstatten. Im Zuge des Programms „Mais Luz para a Amazônia“ (übersetzt: „Mehr Licht für den Amazonas“) sollen rund 70.000 Familien mit Solarstrom versorgt werden, deren Häuser bisher nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Die Regierungsinitiative eröffnet für Hersteller und Vermarkter kleiner Photovoltaik-Anlagen interessante Geschäftschancen.
Das neue Investitionsprogramm soll bis zum Jahr 2022 laufen. Es wird das bestehende Programm „Luz para Todos“ (übersetzt: „Licht für alle“) ergänzen. Im Zuge dessen wird die brasilianische Regierung einkommensschwachen Haushalten vorwiegend im Norden und Nordosten des Landes Zuschüsse für Investitionen in die Stromversorgung zahlen. Im laufenden Jahr hat dieses Programm ein Budget von umgerechnet circa 232 Millionen Euro – das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Von dem neu aufgelegten Programm sollen vor allem Familien profitieren, die ihren Lebensunterhalt mit Fischfang, Landwirtschaft und dem Ernten von Früchten im Regenwald bestreiten.
Brasilien hat 270 isolierte Stromnetze, die nicht mit dem nationalen Netz verbunden sind. Laut einer Studie der brasilianischen Energie-Research-Behörde EPE braucht das Land bis zum Jahr 2023 neue Kraftwerkskapazitäten in Höhe von 120 MW, um die isolierten Netze mit ausreichend Strom zu versorgen.