Nationalflagge Indien

Indien will die Investitionen in erneuerbare Energie im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 800 Millionen US-Dollar steigern. Insgesamt bekommt der Erneuerbare-Energien-Sektor dann rund 3 Milliarden US-Dollar. Vor allem netzintegrierte Solarenergieprojekte sollen davon profitieren. Bis zu rund 300 Millionen US-Dollar sollen in Projekte fließen, bei denen Solarstrom direkt in die Verteilnetze eingespeist wird. Für die Entwicklung netzunabhängiger Solarprojekte stellt die Regierung rund 50 Millionen US-Dollar bereit. Indien wird damit für Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche zu einem noch interessanteren Markt.

„Ich erwarte für 2020 und die darauffolgenden Jahre einen starken Aufschwung im Bereich der erneuerbaren Energie“, sagte der indische Energieminister Raj Kumar Singh gegenüber der The Economic Times. Er prognostizierte, dass erneuerbare Energien in Indien im Jahr 2020 die 100-GW-Marke überschreiten werden. Im Jahr 2022 sollen sie in Indien die Hälfte der gesamten Stromerzeugung ausmachen. Der größte Teil soll aus Photovoltaik erzeugt werden. Zuletzt hatte die indische Regierung angekündigt, im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh einen gigantischen neuen Solarpark zu bauen.

Indiens ambitionierte Ziele sind auch für deutsche Projektentwickler und Photovoltaik-Anlagenhersteller spannend: Geringe Produktionskosten und staatliche Fördermaßnahmen bieten ein gutes Umfeld. „Wir wollen ein Umfeld mit politischer Sicherheit schaffen“, sagte Singh. „Unsere Bemühungen werden darin bestehen, die Risiken zu minimieren und die Geschäftsabwicklung für Investoren, Hersteller und andere Interessengruppen zu vereinfachen." Besonders Hersteller schwimmender Solarparks könnten in Indien bald gefragt sein. Denn dem Land fehlt es an Platz für genügend Solarparks, um mehr als eine Milliarde Einwohner mit Strom zu versorgen – Solaranlagen auf dem Wasser könnten dieses Problem lösen.