Sydney, Australien

© Unsplash - Dan Freeman

Die Regierung des australischen Bundesstaates Victoria will die Energiesicherheit erhöhen und den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen. Deshalb hat sie ein Gesetz zu Regulierung des nationalen Stromgroßhandels, den sogenannten National Electricity (Victoria) Act 2005, geändert. Durch die Anpassung kann der Bundesstaat das nationale Regulierungssystem teilweise umgehen und beispielsweise Investitionen für wichtige Energiespeicher- und Infrastrukturprojekte beschließen.

Die Regierung von Victoria werde von den neuen Regelungen vor allem bei solchen Projekten Gebrauch machen, die klare Vorteile für die Verbraucher bieten und die Kapazität für Stromimporte bei Spitzenbedarf erhöhen, sagte Lily D'Ambrosio, Ministerin für Energie, Umwelt und Klimawandel von Victoria. Die Regierung stünde außerdem in enger Absprache mit dem australischen Netzbetreiber Australian Energy Market Operator (AEMO).

Ein erstes Infrastrukturprojekt zum Kapazitätsausbau der Übertragungsleitung zwischen Victoria und dem Bundesstaat New South Wales ist bereits geplant. Dazu will der australische Netzbetreiber Australian Energy Market Operator (AEMO) Interessensbekundungen von Unternehmen einholen. Das dürfte auch neue Chancen für ausländische Zulieferer und Technologieunternehmen bedeuten.

Extreme Hitze hatte zuletzt zu einer steigenden Stromnachfrage in Victoria geführt. Gleichzeitig sank die Produktion alternder Kohlekraftwerke. Um die Energieversorgung zu sichern, will der Bundesstaat deshalb die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energiequellen ausweiten. Laut einem Investitionsplan von AEMO wird in den kommenden zehn Jahren die Kapazität von Wind- und Solarparks in der Region West-Victoria um sechs Gigawatt steigen.