Die Zentralbank von Bangladesch hat einen Fonds mit 200 Millionen Euro eingerichtet, der zinsgünstige Darlehen für umweltfreundliche Infrastruktur-Projekte an Unternehmen gewähren soll. Der Green Transformation Fund könnte damit die Absatzchancen für europäische Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche in Bangladesch verbessern. Im Januar 2019 hatte das Land bereits einen ähnlichen Fonds über 200 Millionen US-Dollar (184 Millionen Euro) aufgelegt.

Die Zentralbank von Bangladesch berechnet für Darlehen aus dem Fonds den Euribor-Zinssatz plus ein Prozent. Sollte der Euribor negativ sein, berechnet die Zentralbank lediglich ein Prozent. Kreditinstitute, die die Darlehen an ihre Kunden ausreichen, dürfen darüber hinaus einen Zinsaufschlag von bis zu zwei Prozent verlangen. Die Laufzeit der Kredite kann bis zu zehn Jahre betragen.

Der dämpfende Effekt der Coronavirus-Krise auf das weltweite Zinsniveau mache es wahrscheinlich, dass Erneuerbare-Energien-Projekte im Land über den neuen Fonds von zinsgünstigen Krediten profitieren können, zitiert das pv magazine Mohammad Khurshid Wahab von der Zentralbank von Bangladesch. Die Branchenvereinigung Bangladesh Solar and Renewable Energy Association hält die Zinssätze dagegen angesichts der negativen Effekte der Corona-Pandemie nicht für niedrig genug, wie der Vorsitzende Dipal C. Barua dem pv magazine mitteilte.