Warschau, Polen

© Rudy Peter Skitterians

Die polnische Regierung hat eine Lockerung der Abstandsregeln für Windkraftanlagen angekündigt. Ende des Jahres will die Regierung eine Gesetzesänderung verabschieden, die es Kommunen erlaubt, Ausnahmen für den Mindestabstand von Windkraftanlagen auszusprechen. Bisher mussten Onshore-Windkraftanlagen in Polen einen Abstand von mindestens dem Zehnfachen der Anlagenhöhe zu Wohngebäuden einhalten. Das entspricht einem Mindestabstand von 1,5 bis 1,8 Kilometern.

Nach der Gesetzesänderung könnten Windkraftanlagen auch mit einem geringeren Abstand zu Wohngebäuden gebaut werden. Für Projektierer und Betreiber wäre das ein wichtiges Signal. Denn im dicht besiedelten Polen schließt die derzeitige Regel etwa 99 Prozent der Fläche für Windprojekte aus. Mit der Lockerung der derzeitigen Beschränkungen ermöglicht die Regierung laut dem Verband der polnischen Windindustrie den Zubau von 22 bis 24 GW an zusätzlicher Windenergie-Leistung. Auch der Verband der europäischen Windindustrie WindEurope begrüßt die Pläne: „Mit den vorgeschlagenen Gesetzesänderungen startet Polen seinen Übergang in eine kohlenstoffarme Zukunft “, zitiert das Fachmagazin Reve die stellvertretende Vorsitzende Malgosia Bartosik.