Australien, Melbourne

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Auf den Dächern australischer Flughafengebäude schlummert großes ungenutztes Potenzial für die Produktion von Solarstrom. Allein auf den Dächern der 21 Flughäfen, die dem australischen Staat gehören, könnten genug PV-Anlagen gebaut werden, um 136.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT) in einer kürzlich veröffentlichten Studie. Die Studienautoren haben eine Dachfläche von zusammengerechnet 2,61 Quadratkilometern identifiziert, die für den Bau großer PV-Anlagen genutzt werden könnte. „Wir haben nur staatliche Flughäfen analysiert, aber Australien hat mehr als 150 Flugplätze in Privatbesitz, auf denen möglicherweise auch Panels installiert werden könnten“, zitiert das RMIT Chayn Sun eine der Studienautorinnen in einem Bericht. Flughäfen könnten demnach nicht nur ihren eigenen Strombedarf mit PV-Anlagen vollständig decken, sondern auch einen Überschuss produzieren und ins Netz speisen, erläutert Sun.

PV-Anlagen auf Flughafengebäuden arbeiten außerdem deutlich effizienter als PV-Dachanlagen auf Wohngebäuden, weil sie nicht durch Bäume oder Nachbargebäude verdeckt werden, fanden die Studienautoren heraus. Allein auf den Dächern des Flughafens der Stadt Perth im Südwesten des Landes könnten PV-Anlagen zum Beispiel fast doppelt so viel Strom erzeugen wie die bereits existierenden Dachanlagen auf den Gebäuden in der australischen Stadt Bendigo im Bundesstaat Victoria zusammen. Sollten Flughafenbetreiber dieses Potenzial zukünftig stärker ausschöpfen, ergeben sich für Hersteller und Projektierer von PV-Dachanlagen in Australien möglicherweise neue Geschäftschancen.