Wasserstoff

Das "Öl von morgen": Wasserstoff

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Die Nachfrage nach Wasserstoff aus erneuerbarer Energie wird als Folge des Krieges in der Ukraine extrem steigen, prognostiziert das Beratungsunternehmen Rystad Energy. Denn mit dem Ausbau der Produktion von grünem Wasserstoff können Staaten ihre Abhängigkeit von russischen Energieimporten reduzieren, hohe Energiekosten senken und Energiesicherheit gewährleisten. Damit wird die Produktion von grünem Wasserstoff für Unternehmen zunehmend interessant.

Seit Kriegsbeginn sind die Kosten für die Wasserstoffproduktion aus fossilen Energiequellen um bis zu 70 Prozent gestiegen. Derzeit liegen die Produktionskosten für grünen Wasserstoff bei 3,50 Euro je Kilo, während die fossil-basierte Wasserstoffproduktion zwischen 11 und 13 Euro je Kilo kostet, rechnen die Berater vor. Laut Rystad Energy bergen Investitionen in grünen Wasserstoff das Potenzial, die Erneuerbare-Energien-Branche in Europa deutlich zu stärken. Die Europäische Union (EU) hat Anfang März zudem den Entwurf des neuen Maßnahmenplans REPowerEU für den beschleunigten Umstieg auf erneuerbare Energien veröffentlicht. Darin enthalten sind auch Investitionen in Höhe von 300 Millionen Euro für die Wasserstoffproduktion und Wasserstofftechnologien. Aus dieser Konstellation ergeben sich gute Rahmenbedingungen für Projektierer und Hersteller von Wasserstofftechnologien, analysiert Rystad Energy.

Regierungen vieler Länder leiten einen Strukturwandel hin zu grünem Wasserstoff ein, der in den meisten Regionen ohne größere Änderungen der Energieinfrastruktur möglich ist. So planen etwa die Regierungen in Indien, Mauretanien, Chile und Kasachstan, die Produktionskapazität für Wasserstoff deutlich zu erhöhen und sich als regionale Vorreiter zu etablieren.