Der Tourismus bekräftigte auch 2016 seine Rolle als Spaniens wichtigste Exportbranche. Mit deutlich über 70 Mio. Touristen aus dem Ausland verzeichnet Spanien 2016 einen neuen Besucherrekord. Und auch die Spanier selbst reisen dank sinkender Arbeitslosigkeit und mehr verfügbarem Einkommen immer mehr. Der Beitrag der Tourismusbranche zur spanischen Wirtschaftsleistung ist beachtlich, 2015 lag die Wertschöpfung bei 124 Mrd. Euro, das entsprach fast 12% des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Allerdings gibt es auch warnende Stimmen. Der Sektor muss investieren, um die Touristen länger im Land zu halten und zu höheren Pro-Kopf-Ausgaben zu bewegen. Der Hotelsektor setzt auf die Steigerung der Qualität, um den höheren Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Ein Großteil der Hotelanlagen in Spanien muss daher energetisch saniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Somit ergeben sich Geschäftschancen sowohl bei Renovierungsvorhaben, die eine in die Jahre gekommene Infrastruktur modernisieren und deren Energieeffizienz verbessern, als auch bei Neubauten. Bei neuen Projekten stehen Barcelona, Madrid, Málaga und die Kanarischen Inseln an der Spitze.

Auf den Kanaren gibt es im Vergleich zum Festland aufgrund der klimatischen Bedingungen (mildes, subtropisches Klima, viel Sonne und Wind) und der Insellage Besonderheiten im Hinblick auf den Energieverbrauch und die Energieversorgung. Der größte Energiekonsument ist der Tourismussektor und die Stromerzeugungskosten gehören durch die Abhängigkeit von Erdölimporten zu den höchsten Europas. Energieeffizienzmaßnahmen und der Einsatz von erneuerbaren Energien könnten ein neues Energiemodell für die Kanaren bedeuten und für die knapp 12 Mio. ausländischen Touristen, die jedes Jahr die Inseln besuchen.