In den Vorkrisenjahren verfügte Dänemark – relativ gesehen – über den drittgrößten Bausektor der EU. Die privaten Investitionen in Wohnungen und Büros haben das Vorkrisenniveau nach wie vor nicht wieder erreicht. Dennoch stehen die Chancen für deutsche Bauunternehmen so gut wie nie, denn der Staat investiert in eine Vielzahl öffentlicher Projekte, die in den kommenden zehn Jahren realisiert werden sollen.

Insgesamt sind bis 2023 Investitionen in Höhe von umgerechnet 60 Mrd. € geplant. Dabei fließen nicht nur hohe Summen in Großprojekte wie die feste Fehmarnbeltquerung und acht neue Krankenhäuser. Auf der Agenda stehen auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs – vor allem von Stadtbahnen in den vier großen Städten – sowie der Wohnungsbau und die Umnutzung ehemaliger Industrieflächen. Für viele Bauprojekte in Dänemark lautet das Credo Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Ehemalige Industrieflächen werden revitalisiert und in Wohn- und Gewerbegebiete umgewandelt. Außerdem gibt es viele neue Bauprojekte, die energieeffizientes Wohnen in den Vordergrund stellen.

Im Mai 2012 hat Dänemark zudem das Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) eingeführt. Daher fällt das Know-how der deutschen Firmen in Dänemark auf besonders fruchtbaren Boden.