Der Verbrauch an (elektrischer) Energie ist auf den Inseln derzeit sehr hoch. Dies ist vor allem der umfangreichen Kühlung, der Süßwasserherstellung, der Raffinierung sowie des Gütertransports von Konsumgütern geschuldet. In der Vergangenheit wurde der hohe Energieverbrauch hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen gedeckt, die fast zu 100% importiert werden mussten. Diese Abhängigkeit vom Weltmarkt und vom Öl-Preis hat dazu geführt, dass die Kosten für die Energiebereitstellung auf den Inseln immens wurden. Allein Aruba musste in der Vergangenheit rund US$ 800.000 pro Tag für den Öl-Import ausgeben, um die Energieversorgung gewährleisten zu können. Für viele Inselbewohner bedeutet dies im Alltag, ein Viertel ihres Gehaltes für Energiekosten ausgeben zu müssen.

Die Regierungen der drei Inseln haben in den letzten Jahren auf das Problem hoher Energiekosten reagiert und eine Energiewende in Gang gesetzt. Aruba und Bonaire streben bis 2020 an, rund 50% der Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Curaçao möchte dieses Ziel bis 2030 erreichen. Um die Zielsetzungen zu erreichen, wurde im Mai 2018 auf Curaçao eine neue Energiepolitik verabschiedet. Hierbei liegt der Fokus auf dem Ausbau der Energiegewinnung aus nachhaltigen Energiequellen.

Die ABC-Inseln bieten grundsätzlich die perfekten Herausforderungen für eine regenerative Energiegewinnung. Nichtsdestotrotz muss zukünftig die Sicherheit der regenerativen Energieversorgung gewährleistet sein, auch im Falle von Wetterschwankungen, Windstille und Regen. Damit der Strom auch dann fließt, wenn die Wetterumstände nicht perfekt sind, müssen die Netze fit gemacht werden. Stromspeicherung spielt dabei eine wichtige Rolle.

Die ABC-Inseln sind von Technologien ausländischer Hersteller abhängig, wodurch sich für deutsche Produkt- und Technologieanbieter gute Absatzmöglichkeiten bieten.