Im portugiesischen Agrarsektor werden permanent Strom und Wärme verbraucht. Strom wird beispielsweise für Wasserpumpen, Bewässerungssysteme, Beleuchtung und die Lagerhaltung von Zwischen- bzw. Endprodukten benötigt; in Gewächshäusern und bei der Nutztierhaltung ist eine konstante Wärmezufuhr nötig; bei der Herstellung von Olivenöl und Wein ist eine strikte Temperaturkontrolle Voraussetzung für eine gute Qualität des Endproduktes.

In der Regel werden der Strom- und Wärmebedarf der Landwirtschaft durch das öffentliche Versorgungsnetz abgedeckt. Da jedoch die Strom- und Gaspreise in Portugal über dem europäischen Durchschnitt liegen, mindern diese die Gewinnmargen landwirtschaftlicher Betriebe deutlich. Die Lösung für viele der Akteure im Agrarsektor könnte in der Strom- und Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien liegen.

Portugal verfügt über ein großes Potenzial an natürlichen Ressourcen wie Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie; der portugiesische Wald und die Landwirtschaft bieten große Mengen an Biomasse. Der potenzielle und tatsächliche Einsatz von Technologien auf Basis dieser Ressourcen spezifisch im Agrarsektor befindet sich allerdings noch in der Anfangsphase und hängt mit dem entsprechenden Stand der Entwicklung auf dem portugiesischen Markt zusammen.

Aktuelle Entwicklungen, Gespräche mit Fachexperten und Erkenntnisse der AHK Portugal zeigen, dass der Fokus im Einsatz erneuerbarer Energien im Agrarsektor eindeutig auf Photovoltaik und Bioenergie gerichtet ist. In Portugal bestehen sehr gute Aussichten für deutsche Anbieter und Hersteller von Produkten und Technologien im Bereich erneuerbarer Energien, vor allem Photovoltaik, Biomasse und Biogas. Die in Portugal bereits ansässigen Unternehmen haben das gute Image deutscher Produkte bekräftigt, worauf auch Marktneu-einsteiger aufbauen können – gerade im PV-Segment ist Deutschland bereits als Leitmarkt bekannt.