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Marktanalysen 07.05.2019 - Energieerzeugung

China: Energieinfrastruktur mit Fokus auf die Zulieferindustrie in Guangdong AHK-Zielmarktanalyse

Einleitung

China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, Deutschlands drittwichtigster Exportmarkt und seit 2016 der wichtigste Handelspartner der Bundesrepublik. Für die kommenden Jahre erwarten Experten zwar eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums auf ca. 6 Prozent, auf die Ausnahmestellung Chinas als wichtiger Absatzmarkt für deutsche Unternehmen dürfte dies allerdings wenig Konsequenzen haben.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Energieerzeugung, Energiespeicher
  • Zielmarkt: China
  • Zielregion: Asien, Ostasien
ZMA China Cover

Die weiterhin wachsende Wirtschaft und die geplante Transformation der Industrie zu hochwertigeren Wertschöpfungsketten dürften deutschen Technologien und Dienstleistungen auch in den kommenden Jahren neue Perspektiven eröffnen. Eine besondere Herausforderung im chinesischen Markt bleibt das komplexe Geschäfts- und Investitionsumfeld. Die undurchsichtige Bürokratie, der Umgang mit Staatsunternehmen, teilweise stark intransparente Regularien sowie die Bevorzugung lokaler Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen erschweren deutschen Unternehmen den Marktzugang. Gleichzeitig wird die chinesische Konkurrenz zunehmend innovativer und wettbewerbsfähiger. Inwieweit deutsche Unternehmen in der Lage sind, ihre Geschäfte in China auf- und auszubauen, wird künftig stark davon abhängen, ob sie innovative, auf chinesische Anforderungen angepasste Lösungen anbieten und wie geschickt sie ihre Projektpartner auswählen.

Im Gleichschritt mit der Wirtschaft wuchs auch Chinas Stromverbrauch. Im Jahr 2013 stieg China erstmals vor den USA zum weltgrößten Stromerzeuger auf. Gleichzeitig verbraucht das Land weltweit mit Abstand die meiste Elektrizität. Mit einem Anteil von rund 70 Prozent sind thermische Energieträger Chinas wichtigster Stromlieferant. Laut Regierungsplänen soll sich dies in mittelbarer Zukunft ändern. China plant die Energiewende und investiert seit Jahren enorme Summen in den Ausbau erneuerbarer Energien. Mit Erfolg: Mittlerweile fällt rund ein Viertel der Stromerzeugung auf erneuerbare Energien. Weitere Investitionen in den Ausbau von Wind-, Solar- und Wasserkraft sind geplant und stehen im Einklang mit den politischen Zielvorgaben. So entstehen derzeit zum Beispiel in der Provinz Guangdong zahlreiche große Offshore-Windparks.

Chinas verordnete Energiewende birgt allerdings auch Herausforderungen für das Reich der Mitte. Ein Großteil der chinesischen Ressourcen für Solar-, Wind- und Wasserkraft konzentrieren sich auf Regionen im Norden und Westen. Dagegen liegen die Verbrauchszentren im Osten und Süden des Landes. Der Netzausbau hinkt trotz hoher Investitionen den Kapazitätserweiterungen hinterher und erschwert die Netzintegration neuer Anlagen. Die räumlichen Distanzen, (lokale) Netzengpässe sowie der Ausbau eines dezentralen Energiesystems stellen daher große Herausforderungen an das chinesische Stromnetz. Neue Technologien und Anwendungen können dabei helfen, das System zu flexibilisieren und zu stabilisieren.