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Marktanalysen 29.08.2019 - Gebäudeeffizienz

Litauen: Niedrigenergiegebäude mit Schwerpunkt Baustoffe und Gebäudetechnik AHK-Zielmarktanalyse

Einleitung

Die effiziente Nutzung von Energie und die Senkung des Energieverbrauchs zählen zu den wichtigsten Zukunftsthemen – insbesondere in Litauen. Jahrelang sind Maßnahmen unterblieben, um die Energieeffizienz im Gebäudesektor des baltischen Landes zu erhöhen. Unter energetischen Gesichtspunkten gilt der Wohnungsbestand als wenig effizient. Die Plattenbauten und die mit ihnen verbundene, veraltete Technologie sind der wesentliche Grund, weshalb Litauen noch immer eine hohe Energieintensität aufweist. Wie in anderen Ländern auch gewinnt das Thema Energieeffizienz in Litauen aber immer mehr an Bedeutung. Dies bietet Chancen für deutsche Unternehmen.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Gebäudeeffizienz
  • Zielmarkt: Litauen
  • Zielregion: Europa, Nordosteuropa, EU
ZMA Litauen 2019

Die litauische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 mindestens 70 % der Mehrfamilienhäuser zu modernisieren. Das entspricht der Modernisierung von etwa 24.000 Gebäuden. Bis Ende Januar 2018 wurden 1.925 Mehrfamilienhäuser renoviert, was auf den großen Durchbruch in diesem Bereich hoffen lässt.

Auch seitens der EU gibt es starke Impulse zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 mindestens 20 % ihres Primärenergieverbrauchs einzusparen. 2012 ist die Energieeffizienz-Richtlinie 2012/27/EU in Kraft getreten. Sie regelt, dass alle neuen Gebäude hohe Energieeffizienz-Standards erfüllen und einen bedeutenden Anteil ihres Strombedarfs nach 2021 aus erneuerbaren Quellen beziehen müssen. Ab 2021 sollen in Litauen nur noch solche Niedrigenergiegebäude errichtet werden, die nicht wesentlich mehr Energie verbrauchen, als sie selbst erzeugen und damit den Standard des so genannten Nahe-Null-Energie-Gebäudes erfüllen. Ab 2019 gilt dies bereits für Neubauten der öffentlichen Hand. Durch die Einhaltung dieses Standards bei der Errichtung neuer Gebäude und die energetische Sanierung von Bestandsbauten soll die Energieeffizienz im Gebäudesektor gesteigert und der Energieverbrauch in Gebäuden erheblich gesenkt werden.

Energieeffizienzmaßnahmen werden sowohl durch staatliche Institutionen als auch Programme der EU gefördert. Für deutsche Unternehmen bieten sich dadurch gute Geschäftschancen. Profitieren können Anbieter von Erfahrungen mit vergleichbarer Bausubstanz in den neuen Bundesländern und dem guten Ruf, den Produkte „made in Germany“ in Litauen genießen. Dennoch müssen einige landesspezifische Besonderheiten beachtet werden.

Deutsche Unternehmen können von den vorhandenen Potentialen in Litauen profitieren, wenn sie sich entsprechend aufstellen und strategisch am Markt agieren. Fachmessen und Veranstaltungen im Bereich nachhaltiges und energieeffizientes Bauen bieten gute Anknüpfungspunkte für einen ersten Marktkontakt. Dabei kann das interessierte Unternehmen die gesamte Breite des Marktes kennenlernen, das Wettbewerbsumfeld begutachten und auch die Chancen der eigenen Produkte und Technologien bewerten. Entscheidendes Kriterium ist die Qualität der Produkte, um sich auf dem engen Markt des nachhaltigen Bauens und Sanierens in Litauen behaupten zu können. Zum einen sind deutsche Produkte in der Regel nicht in der Lage, über den Preis zu konkurrieren. Zum anderen sind die Qualität litauischer Anbieter und die Erwartungshaltung der Kunden in den vergangenen Jahren gewachsen, so dass an deutsche Produkte höchste Ansprüche gestellt werden. Begünstigt werden deutsche Anbieter vom guten Ruf ihrer Erzeugnisse.

Weiterführende Informationen

  • AHK-Geschäftsreise

    Veranstaltung: Niedrigenergiegebäude mit Schwerpunkt Baustoffe und Gebäudetechnik in Litauen und Estland

    21.10.2019 –24.10.2019
    Estland

    Öffnet Einzelsicht