Als einer der größten Palmölhersteller der Welt ist es ein Wunder, dass Malaysia nicht der führende Produzent von Biomasse und Biogas in der Region ist. Stattdessen bleibt eine große Menge des festen (leere Fruchtstauden) und flüssigen Abfalls (Palmölabwasser) ungenutzt.

Die Wichtigkeit des Palmölsektors hat auch die Regierung erkannt und den Sektor im Jahr 2010 im Rahmen des Economic Transformation Programme (ETP) zu einem der zwölf wichtigsten Wirtschaftsbereiche des Landes ernannt. Für diesen Sektor wurde, wie für die anderen elf Industrien, ein spezielles Strukturförderungsprogramm entworfen. In dem Strukturförderungsprogramm für Palmöl wurde das Entry Point Project 5 (EPP5) „Build biogas facilities at mills across Malaysia“, das fünfte von insgesamt 8 Leitzielen, formuliert. Bis 2020 muss jede Palmölmühle mit einer Biogasanlage ausgestattet sein. Das EPP5 wurde ins Leben gerufen, um die Emissionen von Treibhausgasen und Abwasser durch Palmölmühlen zu reduzieren sowie das Abwasser der Mühlen zu nutzen, um erneuerbare Energie zu generieren.

Für deutsche Unternehmen entsteht somit ein großer Handlungsspielraum in der Biogasindustrie in Malaysia. Zum einen ist die Schulung des Personals an den Palmölmühlen sowie die praxisorientierte Ausbildung der zukünftigen Fachkräfte an den Universitäten eine gute Einstiegsmöglichkeit für deutsche Technologieanbieter. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Anlagen wie vorgesehen betrieben und die Ingenieure direkt an deutsche Technologie herangeführt werden. Deutsche industrielle Lösungen sind in Malaysia hoch angesehen und können maßgeblich zur künftigen Energieversorgung und damit zur Energiewende im Land beitragen.

Um die bereits bestehenden Ziele der Vision 2020 und die geäußerten Ziele des Klimaschutzabkommens von Paris zu erreichen, besteht dringendst Handlungsbedarf. Deutsche Technologien können maßgeblich zur künftigen Energieversorgung und damit zur Wohlstands- und Wachstumsentwicklung in Malaysia beitragen.