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Marktanalysen 29.12.2020 - Energieinfrastruktur

Israel: Energieinfrastruktur mit Fokus auf Speicher
AHK-Zielmarktanalyse 2020

Einleitung

Die 20-er Jahre haben in Israel durchaus eine Chance, im Bereich der Energiespeicherung zu den „Goldenen Zwanzigern“ zu werden und auch ausländischen Firmen zahlreiche Geschäftschancen zu bringen. Der wichtigste, wenngleich nicht einzige Grund dafür ist der Beschluss der israelischen Regierung, künftig keine Baugenehmigungen mehr für Großgaskraftwerke zu erteilen. Deshalb werden nach der Fertigstellung der bereits genehmigten vier erdgasbetriebenen Kraftwerke nur noch kleinere Gaskraftanlagen, etwa zur Selbstversorgung oder zur Steigerung der Energieeffizienz genehmigt.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Energieinfrastruktur, Solarenergie, Energiespeicher
  • Zielmarkt: Israel
  • Zielregion: Asien, Vorderasien, MENA-Region, Naher und mittlerer Osten
Zielmarktanalyse Israel 2020

Mit anderen Worten: Ab 2023 oder 2024 wird der Ausbau der Stromversorgung von erneuerbaren Energien getragen, wobei fast ausschließlich fotovoltaische Anlagen zum Einsatz kommen. Diese Veränderungen werden auch auf die Energieinfrastruktur Einfluss nehmen. Um auch in den Stunden ohne Sonnenschein Strom liefern zu können, müssen PV-Anlagen über ausreichende Speicherkapazitäten verfügen. Zur Erreichung der Regierungsvorgabe, bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung auf 30 Prozent zu steigern, werden einer Schätzung zufolge Speicherungskapazitäten von 2.000 bis 3.000 MW erforderlich sein.

Nachfrage nach Energiespeicherung wird jedoch auch in anderen Marktsegmenten erwartet, nicht zuletzt Gaskraftwerken. Für diese kann sich Energiespeicherung lohnen, indem sie in den Stunden niedrigen Bedarfs Strom erzeugen und speichern, um ihn in Zeiten des Spitzenbedarfs zu verkaufen. Damit können Energiespeicher den Bau neuer Spitzenlastkraftwerke ersetzen.
Auch die Entwicklung eines Marktes für unabhängige Betreiber von Energiespeichern ist denkbar. Zudem kann Nachfrage nach Energiespeicherung von Selbstversorgern oder Privathaushalten ausgehen. Zum Teil können Energiespeicher auch Notstromerzeugungsaggregate ersetzen – sofern diese nicht auf den Dauerbetrieb ausgelegt sein müssen, etwa für Katastrophenfälle.
Die Regierung will den Betreibern von Energiespeichern keine konkrete Technologie vorschreiben. Allerdings haben die Speicheranlagen angemessenen Sicherheitsanforderungen zu genügen. Mit steigendem Einsatz von Energiespeichern werden sich auch Import- und Vertriebswege herauskristallisieren. Deutschen Unternehmen kann beim Markteintritt auch das hohe Renommee helfen, das deutsche Technik in Israel genießt.

Die schnell wachsende Bevölkerung und das beständige Wirtschaftswachstum, zu dem Israel nach Überwindung der Corona-Epidemie zurückkehren dürfte, machen eine anhaltende, kräftige Aufstockung der Erzeugungskapazität nötig. Diese wird von massiven Investitionen ins Stromnetz begleitet.

Zugleich wird der Strommarkt liberalisiert. Im konventionellen Bereich spielen unabhängige Stromerzeuger eine immer größere Rolle, während der ehemalige Strommonopolist IEC – Israel Electric Corporation – mehrere seiner Kraftwerke verkaufen muss und letztendlich auf einen Marktanteil von 40 Prozent reduziert werden soll. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien war von vornherein privatwirtschaftlich aufgestellt und soll es auch bleiben.

Weiterführende Informationen

  • Energie-Geschäftsreise

    Veranstaltung: Energieinfrastruktur mit Fokus auf Speicher in Israel

    07.03.2021 –11.03.2021
    Online

    Öffnet Einzelsicht