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Marktanalysen 26.03.2020 - Gebäudeeffizienz

Österreich: Energieeffizienz im Gebäudesektor - Neubau und Sanierung AHK-Zielmarktanalyse 2020

Einleitung

Schwankende Ölpreise oder der konstante Anstieg des österreichischen Bruttoinlandsverbrauchs an Energie sind nur zwei evidente Ursachen von vielen, die die Notwendigkeit verdeutlichen, Energieeffizienzvorhaben zu konzipieren und in die Praxis umzusetzen.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Gebäudeeffizienz
  • Zielmarkt: Österreich
  • Zielregion: EU, Nordwesteuropa, Europa
Zielmarktanalyse Österreich 2020

Im Regierungsprogramm nimmt die Weiterentwicklung des Energiesystems zu einer modernen, ressourcenschonenden und klimaverträglichen Versorgung einen zentralen Stellenwert ein. Die Regierung will erneuerbare Energieträger aus eigener Produktion stärken, um Österreich unabhängiger von Energieimporten zu machen und gleichzeitig Impulse für Investitionen, Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen setzen. Die Kernpunkte sind Ausstieg aus fossiler Energie; 100 % Strom aus erneuerbarer Energie; Ausbau der Ladeinfrastruktur; Steigerung der Energieeffizienz speziell im Wohnbau; Investitionsförderung für private Photovoltaik und Kleinspeicher; langfristig sozial verträglicher Umstieg von Ölheizungen auf erneuerbare Energie- und Heizungsträger sowie Erneuerungsinitiative für überalterte Heizkessel.

Im Neubausektor steht das energieeffiziente Bauen und Wohnen in Österreich bereits seit Jahren im Vordergrund. Ein großer Bestandteil des energieeffizienten Wohnbaus ist jedoch von der Sanierung alter Gebäude geprägt. Im Hinblick auf die Bauperiode gibt es insbesondere bei Gebäuden aus der Bauperiode 1945-1960 ein hohes Einsparungspotenzial durch thermische Sanierung, da die Gebäude aus der Nachkriegsperiode eine vergleichsweise niedrige Energieeffizienz aufweisen. In dieser Bauperiode wurden rund 820.000 Eigenheime erbaut, deren Jahresheizenergieverbrauch enorm ist.

Neben den höheren Anforderungen in Sachen Feuchte- und Wärmeschutz haben sich der Wohnflächenbedarf pro Kopf und die Nutzung von Wohnflächen verändert. In Österreich ist die Bausubstanz zudem durchschnittlich älter als in Deutschland; Sanierungsmaßnahmen sind daher unausweichlich. Die Energiestrategie der österreichischen Bundesregierung setzt daher auf eine kontinuierliche Steigerung der Sanierungsrate auf 2 % pro Jahr zwischen 2020 und 2030. Auch die Verwendung von ökologischen Baumaterialien und eine Sanierung des Heizsystems haben hierbei Priorität. So ergibt sich im Bereich der thermisch-energetischen Gebäudewirtschaft ein ausgeprägtes Export-Potenzial für deutsche Unternehmen. Die thermisch nachhaltige Altbausanierung stellt mit Abstand den wichtigsten Beitrag für eine wirkungsvolle Reduktion der CO2-Emissionen dar.

Für deutsche Unternehmen eröffnen sich zahlreiche Marktchancen. Eine hohe Förderungsstruktur im Bereich der thermischen Sanierung schafft zudem starke Anreize für Investitionen. Realistisch betrachtet wird Österreich zur Implementierung der Klimaziele im Rahmen internationaler Verträge sowie der selbstauferlegten Energiestrategie verstärkt auf ausländische, insbesondere auf deutsche Anbieter, zurückgreifen müssen. Diese Annahme lässt sich auf die Wahrnehmung Deutschlands als kompetenten Vorreiter einer konsequenten Umweltschutz- und Nachhaltigkeitspolitik, die sehr engen Wirtschaftsverflechtungen mit Österreich und die international hoch anerkannte Qualität deutscher Innovations- und Technologieprodukte zurückführen.

Weiterführende Informationen

  • AHK-Geschäftsreise

    Veranstaltung: Energieeffizienz im Gebäudesektor - Neubau und Sanierung in Österreich

    06.04.2020 –09.04.2020
    Österreich

    Öffnet Einzelsicht