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Marktanalysen 18.12.2020 - Gebäudeeffizienz

Serbien und Montenegro: Energieeffizienz in Gebäuden AHK-Zielmarktanalyse

Einleitung

Deutschland ist in vielerlei Hinsicht eines der wichtigsten Länder für Serbien, die beiden Staaten sind vor allem wirtschaftlich verbunden. Aber auch Montenegro bietet interessante Projektopportunitäten, vor allem im Tourismusbereich, für kleine und mittlere deutsche Unternehmen der klimafreundlichen Energiebranche.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Energieerzeugung, Gebäudeeffizienz, Bioenergie
  • Zielmarkt: Serbien, Montenegro
  • Zielregion: Europa, Südosteuropa
Zielmarktanalyse Serbien und Montenegro 2020

„Deutschland ist Serbiens wichtigster Partner“, betonte der serbische Präsident Aleksandar Vučić in einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin im April 2018. Deutschland ist für Serbien der zweitgrößte Absatzmarkt und auch der zweitgrößte Gesamtaußenhandelspartner – in den letzten Jahren nur von Italien überholt (wegen des FIAT-Produktionswerks). Deutsche Investoren (über 450 in Serbien tätige Unternehmen mit deutschem Kapital) haben rund 60.000 Arbeitsplätze in Serbien direkt geschaffen.

In Hinsicht auf den Energiemarkt hat die fortgeschrittene Liberalisierung des Strommarktes in Kombination mit einer auf erneuerbare Energiequellen ausgerichteten Gesetzgebung dazu geführt, dass die Bedeutung und Notwendigkeit von erneuerbaren Energien allgemein in der Wirtschaft und in der Politik in Serbien erkannt wurden. Mit der Unabhängigkeit Montenegros am 3. Juni 2006 wurde die gemeinsame Staatenunion mit Serbien als Nachfolger der Bundesrepublik Jugoslawien beendet und Montenegro zur parlamentarischen Republik erklärt. Am 17. Dezember 2010 hat Montenegro den Status eines offiziellen EU-Beitrittskandidaten erhalten.

Montenegros Wirtschaft wird stark vom Dienstleistungssektor dominiert und weniger vom Industriesektor. Daher liegen die Schwerpunkte der deutsch-montenegrinischen Entwicklungszusammenarbeit im Tourismusbereich, weswegen Deutschland eher eine relativ kleine Rolle als Handelspartner für Montenegro spielt. Montenegro als Schwellenland hat im letzten Jahrzehnt erhebliche Veränderungen auf dem Energiemarkt durchgemacht. Im Jahr 2005 war Montenegro eine der Vertragsparteien der Energiegemeinschaft und hat sich damit verpflichtet, seinen Energiesektor mit den regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Energiegemeinschaft zu harmonisieren. Um die Verpflichtungen der Energiegemeinschaft zu erfüllen, verabschiedete Montenegro im Jahr 2007 die Energieentwicklungsstrategie bis zum Jahr 2025, die Grundlage des heutigen Energiesektors ist.

Für deutsche Unternehmen aus dem entsprechenden Bereich, für die Serbien und Montenegro als Märkte interessant sind, sind die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen im Energiesektor als Signal für eine rechtzeitige Markterschließung zu deuten. Im Zuge der EU-Annäherung Serbiens und Montenegros und der immer günstigeren und besser verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten ist von einem starken Wachstum des Markts für Technologien und Ausrüstungen im Bereich der Energieeffizienz in beiden Ländern auszugehen.

Kleineren und mittelständischen Unternehmen, die ihre Produkte in Serbien und Montenegro nicht über lokale Tochtergesellschaften verkaufen möchten, wird die Zusammenarbeit mit lokalen Distributionspartnern empfohlen, die insbesondere guten Zugang zu lokalen Investoren und Projektentwicklern haben. Ebenso wird deutschen Unternehmen die Kontaktaufnahme zu relevanten wissenschaftlichen und staatlichen Institutionen empfohlen, die einen guten Einblick in den technologischen Bedarf und den Charakter des lokalen Markts in einzelnen Segmenten haben.