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Marktanalysen 20.08.2020 - Industrie- und Gewerbeeffizienz

Singapur: Energieeffizienz in der Industrie AHK-Zielmarktanalyse 2020

Einleitung

Singapur hat sich zum Ziel gesetzt, seine CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 36% gegenüber dem Niveau von 2005 zu senken. Die Energieeffizienz in der Industrie ist ein wichtiger Bestandteil der nationalen Nachhaltigkeitsagenda, um die langfristigen Herausforderungen des Klimawandels und der globalen Erwärmung anzugehen. Singapur verbrauchte 2018 rund 50,4 GWh Strom. Der Industriesektor, der für 42,5% des gesamten Stromverbrauchs des Landes verantwortlich ist, spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, um den Klimawandel zu mildern. Das verabeitende Gewerbe trägt mit 20,9% (2019) zu einem großen Teil zum BIP des Landes bei. Zu den größten Branchen des Industriesektors gehören u.a. die Elektronikindustrie, die chemische Industrie sowie die pharmazeutische Industrie.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Industrie- und Gewerbeeffizienz
  • Zielmarkt: Singapur
  • Zielregion: Asien, Südostasien
ZMA Singapur 2020

Neben umweltpolitischen Zielen spielt die Abhängigkeit Singapurs von Importen im Bereich Energie eine große Rolle in den Bestrebungen der Regierung, die Energieeffizienz zu steigern und die Nutzung von erneuerbaren Energien zu fördern. Aktuell produziert Singapur den größten Teil des benötigten Stroms aus importiertem Erdgas. Um die Abhängigkeit zu reduzieren, sind innovative Technologien und Entwicklungen notwendig, welche den Energiebedarf senken und eine saubere Energiegewinnung ermöglichen. Bezüglich erneuerbarer Energien gibt es, in Folge Singapurs geografischer Lage, vor allem im Bereich Solarenergie Initiativen der Regierung. Andere Formen erneuerbarer Energien, wie bspw. Windenergie, haben aufgrund überproportionaler Kosten weniger Potenzial.

Um den Energieverbrauch des Landes und vor allem dem der Industrie zu verringern, hat die singapurische Regierung in den letzten Jahren vermehrt Regulierungen, Maßnahmen und Förderprogramme eingeführt. Dazu gehören z.B. die Einführung einer CO2-Steuer und die Bildung des Gremiums Energy Efficiency Programme Office (E²PO), welches sich aus Vertretern aller für den Bereich relevanten Ministerien und Behörden zusammensetzt. Das Ziel von E²PO ist es, eine ganzheitlich abgestimmte Strategie sowie Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu erarbeiten. Das Programm beherbergt mehrere Förderprogramme, welche Unternehmen bei ihren Bemühungen, den Energieverbrauch zu senken, großzügig unterstützen.

Durch die oben beschriebenen Entwicklungen und Initiativen präsentiert Singapur einen sehr interessanten Markt für deutsche Unternehmen. Mit seiner einmaligen Infrastruktur und politischen und rechtlichen Stabilität bietet sich Singapur darüber hinaus als Schaltzentrale und Sprungbrett zu den anderen Staaten Südostasiens an. Bevor man jedoch nach Singapur expandiert, ist es essenziell, die rechtlichen und klimatischen Rahmenbedingungen zu verstehen. Produkte müssen gegebenenfalls an das tropische Klima angepasst und Technologien auf ihre Anwendbarkeit unter lokalen Bedingungen getestet werden. Die Geschäftskultur in Singapur ähnelt der der europäischen Unternehmen, daher sind Differenzen im Verständnis einer möglichen Geschäftsbeziehung unwahrscheinlich. Für deutsche Unternehmen wird es bei einem Markteintritt wichtig sein, ein Netzwerk aufzubauen und, je nach Strategie, nach lokalen Partnern Ausschau zu halten.

Weiterführende Informationen

  • AHK-Geschäftsreise

    Veranstaltung: Energieeffizienz in der Industrie in Singapur

    28.09.2020 –02.10.2020
    Online

    Öffnet Einzelsicht