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Marktanalysen 13.05.2020 - Industrie- und Gewerbeeffizienz

Türkei: Energieeffizienz in der Industrie mit Fokus auf Automatisierung
AHK-Zielmarktanalyse 2020

Einleitung

Die Türkei ist ein dynamischer, aufstrebender Markt, der mit einem Netzwerk aus entwickelter Infrastruktur und weltweit wettbewerbsfähigen Arbeitskräften ausgestattet ist. Die einzigartige Lage an der Kreuzung der Welthandelsrouten und die Nähe zu den sich entwickelnden Energieerzeugungsregionen im Kaspischen Raum und in Zentralasien sind Faktoren, die das Potenzial für die kommenden Jahre weiter steigern. Das Land, das strategisch zwischen zwei Kontinenten liegt, strebt danach, ein internationaler Energietransitkorridor zu werden und gleichzeitig seine eigene Energiesicherheit zu verbessern. Inländische türkische Nachfrage- und Marktregulierungen, bestehende und neue Bezugsquellen sowie interne und externe wirtschaftliche, regulatorische und politische Faktoren spielen bei der Verwirklichung dieser Ziele eine Rolle.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Industrie- und Gewerbeeffizienz
  • Zielmarkt: Türkei
  • Zielregion: Europa, Südosteuropa
ZMA Türkei Industrie- und Gewerbeeffizienz

Die Türkei hat aufgrund der regionalen Gegebenheiten, ihrer hohen Abhängigkeit von Energieimporten und dem steigenden Industrialisierungsgrad hervorragende Voraussetzungen für die Nutzung erneuerbarer Energieträger und eine Erhöhung der Energieeffizienz. Der wirtschaftliche Aufschwung in den vergangenen Jahren hat auch zu einem stetigen Anstieg der Energienachfrage in der Türkei geführt. Die Türkei verfügt über geringe Vorkommen an Gas, Erdöl oder Steinkohle und ist daher stark von importierten Rohstoffen abhängig. Durch eine Reduzierung der Importe von Energierohstoffen möchte die Regierung die Importabhängigkeit reduzieren und somit die einheimischen Ressourcen stärker in den Mittelpunkt rücken. Des Weiteren ist für die Reduzierung der Importe bezüglich des Energieverbrauchs das Thema Energieeffizienz ein mittlerweile strategisches Thema für die türkische Regierung.

Die Thematik der Energieeffizienz gewinnt aufgrund der Tatsache, dass die Türkei im Vergleich zu anderen OECD-Ländern die höchsten Treibstoff- und Stromkosten im Industriesektor aufweist, zunehmend an Bedeutung. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Energie liegt in der Türkei unter dem OECD-Durchschnitt, die Energieintensität hingegen weitaus darüber. Die wichtigsten Gründe hierfür sind die Anwendung ineffizienter Technologien in der Produktion und unbewusstes Nutzerverhalten. Die OECD gibt die Energieintensität der Türkei (Stand: 2016) mit 0,12 toe/1.000 USD an. Nach Angaben des Generaldirektorats für erneuerbare Energien (YEGM) wurde für den Zeitraum 2013-2020 prognostiziert, dass es im Industriebereich ein jährliches Einsparpotential in Höhe von 3,4% gibt, falls Energieeffizienzmaßnahmen eingesetzt werden. Industriezweige mit den höchsten Einsparpotentialen und relativ hoher Energieintensität sind wie folgt: Stahl-, Zement-, Glas-, Papier-, Textil-, Lebensmittelindustrie und Chemie. In diesen Sektoren ist Energie ein wichtiger Kostenfaktor und stellt 20-50% der Gesamtkosten dar.

Die offenkundigen Bedürfnisse des Marktes und der Mangel an Erfahrung im Bereich der Automatisierung in der Türkei können durch ein technologisch ausgereiftes Angebot deutscher Unternehmen bedient werden und dadurch den Markteintritt ermöglichen. Um vor Ort einen Eindruck von bestehenden Geschäftschancen zu bekommen, bietet sich die AHK-Geschäftsreise „Energieeffizienz in der Industrie mit Fokus auf Automatisierung“ im Rahmen der Exportinitiative Energie in 2020 besonders an.