Der wachsende Energieverbrauch wurde in der Vergangenheit allerdings vermehrt mit teuren Energieimporten gestillt: Kraftwerke auf Basis von Rohölderivaten erzeugen rund ein Drittel des Stroms. In der politischen Landschaft hat daher ein Umdenken stattgefunden, dass intensiv den Ausbau von erneuerbaren Energien fördert. Der Markt für Solarenergie wächst seitdem dynamisch, andere nicht-konventionelle regenerative Energietechnologien stehen kurz vor dem Durchbruch. Im Frühjahr 2021 wird der erste Windpark in El Salvador in Betrieb gehen. Das Potenzial für Biogas, kleine Wasserkraftanlagen und die direkte Erdwärmenutzung ist immens.

Mit dem Ausbau der nicht-konventionellen erneuerbaren Energien haben sich einige Wettbewerber, insbesondere in der Photovoltaik-Branche, positioniert. Das Wettbewerbsumfeld ist geprägt von nationalen Dienstleistern und internationalen Technologielieferanten und Investoren. Deutsche Unternehmen genießen ein hohes Ansehen in El Salvador. Die Kompetenzen in den einzelnen Technologiesektoren sowie zur Systemintegration von fluktuierenden Energieerzeugungsanlagen werden nachgefragt. Auch innovative Themen der Energiewende, wie die Digitalisierung des Strommarktes und Speichertechnologien, gewinnen in El Salvador an Bedeutung. Deutsche Unternehmen können ihre Stärken allerdings besser ausspielen, indem sie konsequent auf eine enge Kundenbindung setzen, z.B. mit lokalen Unternehmen oder internationalen Investoren. Ein überzeugender After-Sales-Service ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Das Marktpotenzial in El Salvador wird lediglich von der geringen Wirtschaftskraft und Landesgröße eingeschränkt. Doch der zusammenwachsende Strommarkt in Zentralamerika und den lateinamerikanischen Nachbarländern bietet Chancen für deutsche Unternehmen, die über die Landesgrenzen hinausgehen.