Um diese Energieeffizienz und andere Maßnahmen in Gebäuden zu realisieren, fehlt es in Irland jedoch nicht nur an Technologien – auch in Bezug auf das Know-how setzen sie auf das Ausland. Irlands Markt ist offen für neue Produkte und Innovation aus dem Ausland in jeglicher Form sowie für Experten, welche die Produkte nicht nur vorstellen, sondern auch in die Realität umsetzen und somit das „Know-how“ weitergeben können. Selbst wenn die Produkte schon auf dem Markt bekannt sind, mangelt es oft an ihrer korrekten Installation oder an kompetenter fachlicher Anweisung. Schulungen und Zertifizierungen können angeboten werden. Dies stellt eine große Chance für Deutschland dar, da es für seine hervorragende Qualität und Zuverlässigkeit bekannt ist.

Anpassungsvorschriften zur Erfüllung der EU-Regulierungen, vereinfachen es vielen Händlern zusätzlich, in den irischen Markt einzutreten. In diesem Zusammenhang gibt es staatliche Förderprogramme, die energieeffiziente Nachrüstungen unterstützen. Dabei ist es wichtig, die Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen – z. B. mit Ventilatoren, energieeffizienten Leuchten und Winddämmung. Ungefähr 25 Prozent der CO2-Emissionen stammen aus bestehenden Gebäuden, wobei der Großteil dieser Emissionen auf die Heizung entfällt. Als energieeffizientere Alternative sollen daher zwischen 2021 und 2030 insgesamt 600.000 Wärmepumpen installiert werden.

Zusätzlich bieten die klimatischen Bedingungen Irlands gute Voraussetzungen für Niedrigstenergie- und Passivhäuser. Bei recht milden Wintern und kühlen Sommern bestehen keine signifikanten Temperaturschwankungen, weshalb Heiz- und Kühlbedarf recht gut zu kalkulieren sind. Darüber hinaus wehen über das ganze Land verteilt häufig kräftige Winde, weshalb sich die luftdichte Hülle eines energieeffizienten Gebäudes besonders gut für Irland eignet. Trotz dieser unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zu Deutschland sind Baumaterialien und Fähigkeiten von deutschen auf irische Verhältnisse übertragbar.