Veronika Hönes und Norma Kemper im Zoom Interview mit Martin Baart, ecoligo GmbH Bild vergrößern

Im Interview berichtet Martin Baart von seinen Erfahrungen und Erfolgen bei den BMWi-Fachveranstaltungen und anderen Angeboten der Exportinitiative Energie.

© BMWi

Die Exportinitiative Energie kennen Sie schon sehr lange. Sie waren nicht nur bei der letzten Fachveranstaltung dabei, sondern bereits bei mehreren Aktivitäten von uns. Was genau gefällt Ihnen besonders gut an dem Format - persönlich und aber auch für ecoligo?

Für ecoligo ist es sehr hilfreich, dass man mit allen Akteuren, die im Auslandsgeschäft tätig sind, in Kontakt treten kann. Man wird wirklich darüber informiert, was die Neuigkeiten sind, ob es neue Finanzprodukte sind, über die kommenden Geschäftsreisen der AHKs, und auch über die Aktivitäten des Projektentwicklungsprogramms (PEP). Da es eigentlich mit jedem dieser Punkte eine Schnittmenge gibt, die uns das erfolgreiche „Geschäfte machen“ im Ausland ermöglicht, ist es super, auf so einer Veranstaltung den „Rundumschlag“ zu bekommen. Wir lernen alle Player kennen, die in den Märkten aktiv sind und werden auf den neuesten Stand gebracht.

Für mich persönlich ist es spannend, die Gesichter zu sehen, die man seit Jahren kennt. Der Austausch über die Weiterentwicklung anderer Marktakteure aus dem Privatsektor – viele der Gäste sind auch mit Ihren Unternehmungen in ähnlichen Ländern unterwegs wie wir – als auch von den Partnern der Exportinitiative ist immer sehr interessant. Zu sehen, dass weiterhin viel dafür getan wird, die Energiewende zu globalisieren, ist total motivierend.

Für ecoligo hat sich bei der letzten Fachveranstaltung zum Thema Afrika ein super Geschäft aufgetan. Wie kam das zustande?

Auf der Fachveranstaltung war ein breit gestreutes Publikum vertreten - vom Privatsektor über die Entwicklungsorganisationen und auch der Banken- und Finanzierungssektor. Wir haben tatsächlich in dieser Menge jemanden getroffen, der ein Projekt in Ghana umzusetzen versuchte und für das Projekt eine Finanzierung gesucht hat. Dieses Projekt haben wir mit dem Partner erfolgreich zum Abschluss gebracht und letzte Woche auf der ecoligo.investments-Plattform vollständig finanziert.

Im Grunde sind unsere Besuche auf diesen Veranstaltungen eher informationsgetrieben. Wir erfahren viel Neues. Was bietet die Exportinitiative Energie an? Was machen die AHKs? Was bietet die GIZ im Rahmen des Projektentwicklungsprogramms an? Neben diesen Informationen und der Wissensvermittlung denkt man eher weniger an die Absicht, konkrete Projekte zu akquirieren. In der Tat haben wir aber bis jetzt auf jeder Fachveranstaltung mindestens einen wertvollen Kontakt getroffen, der ein konkretes Projekt in einem Land in Anbahnung hatte.

Sie waren in diesem Jahr bei der Fachveranstaltung nicht nur als Gast, sondern auch als Referent dabei. Wie war das für Sie?

Wir versuchen uns so oft es geht auf einem Panel oder anderen größeren Bühnen zu präsentieren. Wir sehen, dass es immer noch viele Leute gibt, die versuchen, in den Märkten Geschäfte zu machen und gar nicht wissen, welche Angebote es gibt. Wer könnte mein Projekt finanzieren? Wer organisiert so eine Geschäftsreise? Wer sind meine Ansprechpartner? Wir sind mit unserer Lösung da nur eine Blume im breitgefächerten Blumenstrauß der bestehenden Angebote. Aber trotzdem freuen wir uns immer, wenn wir noch Leuten erklären können, dass wir auch kleinteilige Solarprojekte ab 50.000 € finanzieren können – und das schon erfolgreich seit Jahren machen!

Wie fällt Ihr Feedback zur Veranstaltung aus?

Es war wieder sehr spannend zu sehen, wer alles im Auslandsgeschäft im Bereich der Finanzierung aktiv ist. Interessant und neu war für uns die App der Sparkasse – S-weltweit – zur Internationalisierung, die wir bisher auch nicht kannten. Die Sparkasse ist unsere Hausbank, daher ist es für uns umso interessanter, hier in den engeren Austausch zu gehen. So ergeben sich wieder neue Möglichkeiten.

Für uns ist ja die Finanzierung Kern des Geschäftsmodells und deshalb setzen wir uns intensiv damit auseinander. Aber für viele andere Unternehmen, die sich auf Anlagenbau, auf Technologien oder auf Produktentwicklung fokussiert haben, ist das Finanzierungsthema eine Art Neuland. Dafür war die Fachveranstaltung zur Finanzierung von Auslandsgeschäften super, um sich einmal vollumfänglich informieren zu können. Welche Angebote gibt es? Welche Bedingungen muss ich erfüllen, damit ich für eine Finanzierung infrage komme? Wie agieren die Hausbanken und die dahinter gelagerten Banken zusammen? Wie funktionieren Versicherungen und Auslandskredite? Solch eine Veranstaltung ist für viele der Startpunkt, um sich mit einer Finanzierung im Detail auseinanderzusetzen.

Zum Format: Wir haben dieses Jahr die Fachveranstaltung aufgrund der Covid19-Pandemie als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Sie waren live vor Ort und am nächsten Tag virtuell in der Online-Beratung dabei. Was halten Sie davon?

Ich bin bei dem Thema ein bisschen zwiegespalten, weil es zum einen natürlich deutlich CO2-Emmissionen einspart, wenn man Veranstaltungen virtuell abhält. Zum anderen finde ich das persönliche Netzwerken in den Pausen direkt nach den Präsentationen super wertvoll, weil man sofort in den Austausch gehen kann und auf eine Präsentation Bezug nehmen kann. Das fehlt bei den meisten Online-Veranstaltungen ja doch ein bisschen. Die gemeinsame Teilnahme an einer Veranstaltung kann auch verbinden.

Das Tool für die Beratungsrunden hat das ganze aber sehr gut abgebildet. Man hat gesehen, wer sich im virtuellen Raum befindet und das hat der Online-Veranstaltung am zweiten Tag einen greifbareren Charakter gegeben. Man hat sich gefühlt, als ob man gemeinschaftlich in einem Raum sitzt und das erleichtert es, miteinander in den Austausch zu gehen.

Haben Sie wieder neue Partner für gemeinsame Projekte gewonnen?

Ja! Tatsächlich haben wir noch während des Livestreams parallel zum Event die ersten Anfragen bekommen. Vor Ort auf dem Event selbst haben wir auch einen spannenden Kontakt geknüpft mit einem Unternehmen, das in Vietnam Projekte realisieren möchte und dafür eine Finanzierung sucht.

Es hat sich also wieder gelohnt das Angebot der Exportinitiative wahrzunehmen?

Absolut! Wir sind ja nun wirklich schon sehr lange im Ausland unterwegs und haben AHK-Geschäftsreisen mitgemacht und kennen die Entwicklung der Exportinitiative Energie. Deshalb ist es schön zu sehen, dass in diesem Programm kontinuierlich die Lösungen weiterentwickelt werden und auch das Angebot erweitert wird. Es ist total toll zu sehen, dass das Zusammenspiel aller Akteure hier super funktioniert.

Es gibt für jeden das passende Tool: mit dem RES-Programm ein Referenzprojekt aufbauen, mit den AHKs eine Geschäftsreise machen und Kontakte im Markt knüpfen, mit dem PEP Unterstützung bei der Projektentwicklung bekommen. Deshalb bin ich ein großer Fan der Exportinitiative Energie!