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Dann eben digital! Auch in Zeiten von Covid-19 bleiben wir mit den Unternehmen virtuell in Kontakt und fragen nach den Erfahrungen mit den ersten Online-Geschäftsreisen, hier Veronika Hönes (l.) und Norma Kemper im Gespräch mit Marc Bollmann

© Geschäftsstelle der Exportinitiative Energie

Was war Ihr erster Gedanke, als Sie gehört haben, dass die Geschäftsreise online stattfinden soll und welche Erwartungen hatten Sie an die Online-Veranstaltung?

Wir waren natürlich gespannt, wie das alles funktionieren sollte. Ob nun online oder als Geschäftsreise vor Ort – wir wollten vor allem erste Kontakte zu bulgarischen Unternehmen herstellen. Unsere Erwartung war es daher, dass sich an der Veranstaltung auch eine gewisse Anzahl von Teilnehmenden beteiligt. Anfangs waren wir uns nicht sicher, wie viele Leute in Zeiten von COVID-19 an dieser Konferenz teilnehmen würden, wir wurden aber sehr positiv überrascht.

Was hat Ihnen besonders an der Online-Geschäftsreise gefallen?

Besonders aufgefallen ist mir die positive Resonanz. Es haben knapp 90 Personen an der Videokonferenz teilgenommen, das war schon sehr beeindruckend. Man hat gemerkt, dass mehr Leute – besonders auch in der Bau- und Lüftungsbranche – jetzt die Möglichkeit haben, dank des virtuellen Formats an einer solchen Konferenz teilzunehmen. Wir fanden es positiv, dass auch Personen erreicht wurden, die normalerweise sehr beschäftigt sind. In der derzeitigen Situation ist die digitale Durchführung ein gutes Medium und auch eine gute Alternative.

Wie verlief die Vorbereitung auf das Online-Format im Vergleich zu einer Geschäftsreise vor Ort?

Man bereitet sich auf den Online-Vortrag genauso vor wie auch bei einer Geschäftsreise vor Ort. Es gehört aber natürlich dazu, sich auch mit dem Format zu befassen. Es gibt viele verschiedene Videokonferenz-Tools, die ganz unterschiedlich sind und es ist wichtig, bei der Online-Konferenz mit dem entsprechenden Tool umgehen zu können. Daher war die Vorbereitung schon etwas anders, aber mit einem ähnlichen Aufwand verbunden wie bei einer Geschäftsreise vor Ort.

Wie waren die B2B-Gespräche mit den bulgarischen Unternehmen organisiert?

Wir hatten insgesamt zehn Termine mit bulgarischen Unternehmen. Das ist im Vergleich zu Geschäftsreisen vor Ort sehr viel, weil man online die Möglichkeit hat, in kürzerer Zeit mehr Termine wahrzunehmen.

Die Qualität der Gespräche würde ich als sehr gut einstufen und die meisten bulgarischen Unternehmen kamen sehr gut mit dem Online-Tool zurecht. Man hat auch wirklich Zeit, sich in einer solchen Videokonferenz mit dem Unternehmen zu befassen und vor allem die ersten Schritte abzuwägen: Ist das ein Partner für uns? Macht eine Zusammenarbeit Sinn?

Gut gefallen hat uns auch die Möglichkeit, bei Bedarf Übersetzer dabei zu haben, die die Gespräche ins Deutsche übersetzt haben. Das kann sehr hilfreich sein. Außerdem merkt man, dass der Zugang der AHK zu den bulgarischen Unternehmen sehr gut ist. Das kann für deutsche Unternehmen den Gesprächseinstieg deutlich erleichtern.

Hätten Sie auch an der Geschäftsreise teilgenommen, wenn diese vor Ort stattgefunden hätte?

Das hätten wir definitiv. Man muss auch ganz klar sagen: Ein persönliches Gespräch ist durch nichts zu ersetzen. Besonders in osteuropäischen Ländern, wo der persönliche Kontakt und auch das Vertrauen sehr wichtig sind. Trotzdem ist die Online-Durchführung von Geschäftsreisen in diesen schwierigen Zeiten eine hervorragende Alternative. Insbesondere bei größeren Distanzen ist ein digitales Medium eine gute Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, ob ein Land für unser Geschäftstätigkeiten geeignet ist und wir auch das richtige Produkt dafür haben. Dafür sind diese ersten Gespräche sehr wertvoll, um dann weitere Aktivitäten zu planen.

Welche speziellen Vorteile bietet das Online-Format? Ist es z.B. ein Anreiz, die Angebote der Exportinitiative Energie in einem noch größeren Umfang wahrzunehmen?

Es besteht auf jeden Fall ein besonderer Anreiz durch die Online-Formate. Es gibt dadurch jetzt eine Möglichkeit, auch Gespräche mit Unternehmen auf anderen Kontinenten wahrzunehmen, für die man sonst eine längere Reisezeit hätte einplanen müssen. Auch Reisekosten waren dabei natürlich ein Thema, das fällt nun komplett weg. Das ist ein riesiger Vorteil, um sich einen ersten Überblick über den Markt zu verschaffen, erste Gespräche zu führen und die Position des eigenen Unternehmens dort einordnen zu können.

Können Sie die Teilnahme an der Geschäftsreise anderen Unternehmen weiterempfehlen?

Die Teilnahme kann ich definitiv weiterempfehlen. Das Online-Format ist eine super Alternative: Die AHK-Geschäftsreise war hervorragend organisiert, es gab eine Vielzahl von Teilnehmern und auch das Feedback im Nachgang war sehr positiv. Wir würden es bereuen, wenn wir an dieser Geschäftsreise nicht teilgenommen hätten.

Welchen Rat würden Sie anderen Unternehmen geben, die an einer Online-Geschäftsreise teilnehmen möchten?

In Online-Konferenzen ist es wichtig, flexibel zu bleiben. Es klappt nicht immer alles auf Knopfdruck und nicht mit jedem Unternehmen kann auf Anhieb ein Gespräch stattfinden, wenn es zum Beispiel Probleme mit der Internetverbindung gibt. Außerdem sollte man sich im Voraus mit den jeweiligen Portalen vertraut machen und die Dokumente entsprechend digital vorbereiten. Es macht einen guten Eindruck, wenn man auch digital etwas zeigen kann, ob das nun ein Video oder Dokumente – im besten Fall schon in der jeweiligen Landessprache – sind. Das kam sehr positiv an und das würde ich auch als Tipp weitergeben.