Roland Burger, meteocontrol GmbH Bild vergrößern

Roland Burger, Geschäftsfeldentwicklung & Internationaler Vertrieb, meteocontrol GmbH

© Elmira Schaltuganow (Gst. Exportinitiative Energie)

Warum nehmen Sie das Angebot der Exportinitiative Energie wahr, sich als Firma am deutschen Gemeinschaftsstand auf der Intersolar South America in Sao Paolo zu präsentieren?

Als relativ kleine Firma sind wir darauf angewiesen, dass wir nicht alles komplett selbst organisieren müssen. meteocontrol hat ein sehr globales Geschäft und weltweit insgesamt 170 Mitarbeiter, aber keine Niederlassung in Brasilien. Photovoltaik hat sich sehr stark verlagert von Deutschland und Europa hin zu anderen Kontinenten. Das heißt für uns, dass wir regional Präsenz zeigen müssen und das können wir am besten, indem wir an dieser Messe teilnehmen. Durch die Teilnahme mit dem Deutschen Gemeinschaftsstand können wir sowohl Kosten als auch Zeit für die Organisation sparen. Außerdem wollen wir uns als deutsche Firma präsentieren – was bietet sich da besser an, als der German Pavilion? Made in Germany hat global immer noch einen guten Namen.

meteocontrol nimmt auch häufig an den AHK-Geschäftsreisen in Lateinamerika teil – Ihre Kollegen und Sie waren acht Mal in diversen Märkten seit 2016 dabei.

Genau, wir haben bereits an mehreren Reisen teilgenommen. Wir nutzen die AHK-Geschäftsreisen, um speziell in Lateinamerika aktiver zu werden. Für uns sind die AHK-Reisen deshalb interessant, um Erstkontakte zu knüpfen und einen guten Eindruck von dem Land zu bekommen.

Die erste AHK-Reise, an der ich teilgenommen habe, fand in Mexiko vor zwei Jahren statt. Das war super organisiert. Ich war beeindruckt davon und deswegen haben wir an mehreren Reisen teilgenommen. Ich selbst war dann noch mal in Argentinien, Kollegen unserer Firma auch in anderen Ländern.

Was nehmen Sie von den Reisen mit und welche konkreten Projekte haben sich für Sie ergeben?

Es gibt keinen Automatismus für die erfolgreiche Anbahnung von Geschäften. In Kolumbien habe ich 25 Firmen getroffen, davon waren etwa zehn interessant. Die Herausforderung ist dann, konstant nachzuhaken und dranzubleiben. Das kann auch mal schwierig sein. Man muss selektieren und entscheiden, wer oder was relevant ist. Aber mittlerweile sind wir auch mehr und mehr in der Region aktiv - mit Niederlassungen, z.B. in Chile oder wie hier in Brasilien mit Partnern. Davon erhoffe ich mir auf jeden Fall ein Folgegeschäft. Wir bleiben dran.

Die Kontakte, die man gewonnen hat, sind ja immer noch da. Auch die Kontakte aus Argentinien versuchen wir wieder zu beleben, um den Markt weiter zu bearbeiten. Wir sind immer noch in einer Phase, in der wir viel investieren, um das Geschäft in Lateinamerika aufzubauen. Aber es lohnt sich.

Wie ist Ihre Einschätzung zu der Beteiligung auf der Intersolar in Sao Paulo? Werden Sie nächstes Jahr wieder dabei sein? Welches Potenzial bietet der Markt aus Ihrer Sicht?

Also, ich muss sagen, ich war sehr überrascht, wie groß der Andrang auf der Messe war. Ich hätte das nicht erwartet. Ich gehe stark davon aus, dass wir nächstes Jahr wieder an der Messe teilnehmen. Es hängt ein Stück weit davon ab, wie es mit unseren Kooperationspartnern hier in Brasilien weitergeht. Ich denke mal, wir sind da auf einem guten Weg.

Viele der Messebesucher waren für uns qualitativ wertvolle Kontakte. Das zeigt, dass Brasilien für uns ein sehr, sehr interessanter Markt ist, der viel Potenzial bietet. Der Markt steht für uns am Anfang. Unser Thema Fernüberwachung/Monitoring erfordert ein gewisses Bewusstsein für die Notwendigkeit dieser Technik. Unsere Konkurrenten sind noch nicht sehr stark hier.

Wir haben einige lokale Konkurrenten. Spezifisch für Brasilien ist auch, dass es hohe Importzölle und anderere Regelungen gibt, da Brasilien versucht, die lokalen Anbieter auch ein Stück weit zu schützen. Nach den drei Messetagen habe ich dennoch den Eindruck, dass wir hier die Chance haben, einen ordentlichen Anteil vom Markt zu bekommen.