Veronika Hönes und Norma Kemper im Zoom Interview mit Alexandros Papachristou, Soventix GmbH Bild vergrößern

Im Interview berichtet Alexandros Papachristou von der German Training Week – Project Development Nigeria im digitalen Pilotformat und von seiner Rolle als Trainer

© BMWi

Wie haben Sie von den German Training Weeks und dem Projektentwicklungsprogramm (PEP) der Exportinitiative Energie erfahren?

Soventix ist zwar ein deutsches Unternehmen, als international agierender Projektentwickler sind wir aber vor allem außerhalb Deutschlands aktiv. Wir sind seit zehn Jahren in Afrika und haben Büros in Südafrika, Nigeria, Simbabwe und jetzt auch in Kenia. Da gibt es viele Berührungspunkte und Kooperationsmöglichkeiten mit der GIZ und den Partnern der Exportinitiative Energie. So sind wir über unser Netzwerk mit den Mitarbeitern des PEP in Kontakt gekommen.

Welche Vorteile bietet die Teilnahme Ihrem Unternehmen?

Das Schöne an der GTW ist, dass man viele lokale Unternehmensvertreter trifft und wir ihnen unsere Sicht auf die Solarenergie vermitteln können. Manchmal gibt es viele Irrtümer darüber, was möglich ist und was nicht. Wir können das richtig stellen, die Bandbreite der technologischen Möglichkeiten aufzeigen und dazu inspirieren, dieses Angebot zu nutzen. Für uns ist es also eine tolle Gelegenheit, etwas zurückzugeben und unsere Expertise zu teilen. Das Projektentwicklungsprogramm fördert den Kapazitätsaufbau und erklärt lokalen Akteuren, welche Vorteile Solarenergie für sie haben kann. Außerdem werden Kontakte zwischen lokalen und deutschen Unternehmen hergestellt, an die wir dann anknüpfen können.

Erzählen Sie uns etwas mehr über Ihre Rolle als Trainer.

Aus Unternehmersicht war es eine tolle Möglichkeit, lokalen Start-ups in Nigeria zu zeigen, welche Möglichkeiten und Technologien es gibt und wie sie damit Kunden ansprechen können. Für mich war es wirklich inspirierend, beispielhaft zeigen zu können, welche Energielösungen unser Unternehmen anbietet und wie sich diese Technologien auch im nigerianischen Markt entwickeln könnten; wie lokale Unternehmen ihr Angebot so erweitern können, dass Sie ihren Kunden wirklich helfen. Und ich habe durch das Feedback der Teilnehmer auch als Trainier weiter dazugelernt.

Dieses Jahr fand die GTW im virtuellen Pilotformat statt. Was war Ihre erste Reaktion darauf?

Ich war überrascht - und glücklich. Es ist interessant zu sehen, wie schnell viele Unternehmen auf virtuelle Angebote und Veranstaltungen umgestellt haben. Es war zwar etwas ungewohnt eine Präsentation zu halten, ohne direkt die Reaktionen des Publikums zu sehen, aber ich bin froh, dass die Exportinitiative Energie die GTW trotz der Corona-Pandemie möglich gemacht hat.

Welche Vor- und Nachteile sehen Sie beim digitalen Format?

Wenn man sich im selben Raum befindet, hat man automatisch mehr Interaktion. Man sieht die Reaktionen der Teilnehmer und versteht besser, welche Sachverhalte man hervorheben oder noch einmal detaillierter erklären sollte. Das Team des Projektentwicklungsprogramms hat uns aber sehr gut dabei unterstützt, ein ähnliches Verständnis auch bei den Online-Vorträgen zu bekommen.

Die lokalen Teilnehmer sind sehr gut mit den Online-Tools zurechtgekommen und die virtuellen Sessions boten eigentlich alles, was man auch von einer Präsenzveranstaltung erwartet. Das Tolle bei einem Online-Training ist ja, dass jeder ganz einfach von zu Hause oder dem Büro aus teilnehmen kann – egal wo auf der Welt man sich befindet. Ich kann Unternehmen nur ermutigen, solche Online-Events noch viel stärker zu nutzen. Sie sind sehr effizient und können eine große Reichweite erzielen.

Halten Sie die German Training Week für eine gute Möglichkeit, das Interesse allgemein und speziell auch an deutschen erneuerbare Energien- und Energieeffizienztechnologien zu erhöhen?

Absolut. Ich kann jedem Unternehmen, das in lokalen Zielmärkten im Bereich klimafreundlicher Energietechnologien aktiv werden möchte, nur wärmstens empfehlen, an einer German Training Week teilzunehmen. Es ist ein guter Ausgangspunkt, um Informationen und erste Kontakte zu erhalten und zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt; was die Technologie leisten kann. Insbesondere Unternehmen, die die Größenordnung ihrer Anwendungen erweitern möchten – zum Beispiel von Heimsystemen auf kommerzielle Anlagen – sollten definitiv die Zeit für eine GTW investieren. Die Einblicke und das Wissen, das sie bekommen, sind unbezahlbar.