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Vietnam ist eines der weltweit größten Produktions- und Exportzentren der Bekleidungs- und Textilindustrie. Dank qualifizierter Arbeitskräfte, niedriger Arbeitskosten und hoher Produktivität verlagern viele Modemarken ihre Produktion nach Vietnam. Hinzu kommen verschiedene lokale und internationale Anreize für den Import von Materialien und den Export in die Zielmärkte.

Umdenken in der Textilindustrie

Fabriken in diesem Sektor haben normalerweise große Gebäude und Dachflächen. Sie arbeiten mit einem stabilen Verbrauchsmuster: Produktion über sechs Tage die Woche in zwei oder drei Schichten pro Tag, wobei der Hauptverbrauch tagsüber erfolgt. Diese Eigenschaften bieten optimale Bedingungen für den Einsatz von Aufdach-Solaranlagen und helfen den Herstellern, die Energiekosten und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dies unterstützt gleichzeitig die Nachhaltigkeitsziele, die von globalen Modemarken in den letzten Jahren festgelegt wurden.

JiaHsin Long An ist ein taiwanesisches Unternehmen, das sich auf die Produktion von Sandalen für internationale Marken wie Adidas, Nike, Puma und die Vanity Fair Corporation konzentriert. Die Fabrik in der Provinz Long An verfügt über große Produktionsgebäude, deren Stromverbrauch jedes Jahr deutlich ansteigt. Die Fabrik verpflichtet sich, einen Teil ihrer Energieversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen, um die Anforderungen der Marken zu erfüllen, Stromkosten zu sparen und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

In der JiaHsin Long An Fabrik wurde eine 1 MWp Aufdach-Solaranlage mit SMA-Solarwechselrichtern aus Deutschland installiert. Der geschätzte jährliche Energieertrag aus diesem System beträgt 1.423 MWh, was einer Reduzierung von 1.299 Tonnen CO2 pro Jahr entspricht. Bei diesem Projekt wurde ein Leasing-Geschäftsmodell angewandt, bei dem 20 Prozent des Investitionsvolumens von der Fabrik und 80 Prozent von der Solarfirma getragen werden. Die Laufzeit des Leasingvertrags beträgt 8 Jahre und das Eigentum an der Anlage wird nach Vertragsende an die Fabrik übertragen. JiaHsin Long An bereitet derzeit die zweite Phase des Projekts vor, in der ein zusätzliches Solarsystem von 2,8 MWp auf den übrigen Gebäuden installiert werden soll.

Das Projektentwicklungsprogramm (PEP) der Exportinitiative Energie unterstützte JiaHsin Long An mit verschiedenen Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung und Projektentwicklung. Dazu gehörten vertieftes Wissen über Aufdach-Solartechnologie, Beratung zu lokalen Vorschriften, Vor-Machbarkeitsanalyse des Aufdach-Solarprojekts, Vermittlung von Kontakten zu deutschen Unternehmen und Beratung bei Vertragsverhandlungen. Der deutsche Wechselrichterhersteller SMA wurde als Lieferant für dieses Projekt ausgewählt, um eine hohe Leistung und einen zuverlässigen Betrieb des Solarsystems zu gewährleisten.