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Beratungskompetenz im Bereich Wasserwirtschaft ist eine der Stärken von Tilia: Die Leipziger Experten hatten die von Lam Huu Tung geleitete Soc Trang Public Works Company seit dem Jahr 2015 bei der Optimierung der unterschiedlichen Reinigungsstufen der Kläranlage unterstützt. Aus dieser Zusammenarbeit entstand ein neuer Gedanke: Wie könnte der vietnamesische Betreiber noch kostengünstiger und zugleich klimaschonender agieren? Photovoltaik als Energiequelle bot sich an, doch an der bestmöglichen Lösung musste erst getüftelt werden.

Ziel war es, etwa 50 Prozent des Strombedarfs der Kläranlage mit Solarenergie aus einer Aufdach-Anlage zu decken, jedoch gleichzeitig weit mehr als die Hälfte der Stromkosten einzusparen. Erreicht werden sollte dies durch ein smartes Energiemanagement-System, das nicht nur den Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz reduziert, sondern auch die durchschnittlichen Kosten pro dort bezogener Kilowattstunde. Daher wählten die Experten der Tilia letztlich einen Batteriespeicher aus, der auf zwei Arten geladen werden kann: Bei hoher Sonneneinstrahlung und geringem Strombedarf werden die Batterien mit Solarstrom gespeist. So wird tagsüber, wenn die Kläranlage auf Hochtouren läuft, ein großer Teil des benötigten Stroms sowohl aus der Photovoltaik-Anlage als auch aus der Batterie bezogen. Und nachts, wenn die Strompreise niedrig sind, wird Strom aus dem Netz für den Betrieb am Folgetag gespeichert.

Ein Novum für Vietnam

Durch die Teilnahme am dena-RES-Programm konnte der Plan in die Realität umgesetzt werden. Tilia hat damit nicht nur ein Referenzprojekt für Energieeffizienz und smarte partielle Eigenversorgung in einem interessanten Markt geschaffen, sondern auch die allererste Anlage dieser Art auf einem wasserwirtschaftlichen Betrieb in Vietnam errichtet. Gleich anschließend an die festliche Eröffnung am 6. November 2018 konnte Tilia das Projekt auf der Fachmesse „Vietwater“ in Ho Chi Minh City potenziellen Interessenten vorstellen.