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Anhand von Preissignalen vermarktet Next Kraftwerke im eigenen 24/7-Stromhandel den Strom der im Virtuellen Kraftwerk vernetzten Kunden

In immer mehr Ländern Europas schließen sich dezentrale Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien zusammen, um auf dem jeweiligen Strommarkt wirtschaftlich erfolgreich agieren zu können. Sie bilden sogenannte „Anlagen-Pools“; die in diesen virtuellen Kraftwerken erzeugten Strommengen werden jedoch von einer zentralen Stelle vermarktet. Als sich im Jahr 2017 die Rahmenbedingungen auf dem italienischen Energiemarkt änderten und eine Öffnung absehbar war, beschloss das Kölner Unternehmen Next Kraftwerke GmbH, seine in anderen europäischen Ländern bereits erprobte Technologie für ein virtuelles Kraftwerk auch in Italien auf den Markt zu bringen. Mit Unterstützung durch das Renewable-Energy-Solutions-Programm der Exportinitiative Energie, das durch die Deutschen Energie-Agentur (dena) umgesetzt wird, konnte der Grundstein dafür gelegt werden.

Über die Next Box kann sowohl die aktuelle Stromproduktion ausgelesen als auch die Anlage ferngesteuert werden

Über die Next Box kann sowohl die aktuelle Stromproduktion ausgelesen als auch die Anlage ferngesteuert werden

Erfolgreiche Direktvermarktung und ein Beitrag zur Netzstabilität

Bereits seit Beginn des Jahres 2018 ist Next Kraftwerke mit seinem italienischen Tochterunternehmen Centrali Next auf dem italienischen Stromhandelsgroßmarkt als Stromhändler tätig. Über eine Schnittstelle, die „Next Box“, sind die in den „Next Pool“ eingebundenen Stromerzeugungsanlagen fernsteuerbar. Centrali Next ruft die unterschiedlichen Einspeiseleistungen der Anlagen seiner Kunden in Echtzeit ab und kann sie im Portfolio – unter anderem unter Berücksichtigung optimierter Wetterprognosen – dem Bedarf entsprechend vermarkten. Durch die Mehrerlöse, welche Anlagenbetreiber dank datengestützter Prognosen aus dem virtuellen Kraftwerk erwirtschaften können, sowie durch die Präsenz auf verschiedenen Fachveranstaltungen, unter anderem in Mailand und Rimini, konnte das Portfolio Ende des Jahres 2018 nochmals deutlich erweitert werden.

Die Infrastruktur eines virtuellen Kraftwerks dient jedoch nicht nur der Direktvermarktung, sondern sie kann auch dafür eingesetzt werden, Leistungsschwankungen im landesweiten Stromnetz je nach Bedarf mit positiver oder negativer "Regelenergie" auszugleichen. Eine Teilnahme an diesem Regelenergiemarkt (in Italien: Mercato dei Servizi di Dispacciamento) – also mit der gebündelten Kapazität des virtuellen Kraftwerks einen Beitrag zur Sicherung der Netzstabilität zu leisten – war von Beginn an ebenfalls erklärtes Ziel von Next Kraftwerke. Eine derartige Zusammenarbeit, z. B. mit Industriebetrieben, die ihren Stromverbrauch aus dem Netz bei Bedarf drosseln können, soll noch im Jahr 2019 stattfinden.

Anlagedaten (Stand Juni 2019)

Maximale Kapazität der eingebunden Erneuerbare-Energien-Anlagen in Italien: 390 MW