Lokale ExpertInnen aus Serbien und Bosnien und Herzegowina sowie Vertreter der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina und der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer werden wirtschaftliche Rahmenbedingungen und die neuesten Daten zum Energiemarkt mit Fokus auf Energiespeicher und Energieinfrastruktur erörtern. Ebenso werden Geschäftsmöglichkeiten vor Ort erörtern, um Sie bestmöglich auf einen Markteinstieg und neue Projekte vorzubereiten.
Die Veranstaltung richtet sich an deutsche Unternehmen, die im Bereich erneuerbare Energien und dezentrale Netze tätig sind. Besonders angesprochen werden Anbieter von Technologien rund um die Themen Energiespeicher, Energieinfrastruktur, Smart Grids und Digitalisierung.
Möglichkeiten der Beteiligung für deutsche Unternehmen:
- Technologieexport: Verkauf schlüsselfertiger Anlagen, Mini-Grids oder anderer Lösungen für erneuerbare Energien.
- Partnerschaften: Aufbau von B2B-Kooperationen mit serbischen sowie bosnischen Unternehmen.
- Projektentwicklung: Beteiligung an großen Projekten im Rahmen neuer Energie- und Stromgesetze
- Finanzierung: Nutzung spezieller Kreditlinien und Förderprogramme für erneuerbare Energien.
Anmeldeschluss ist der 14.05.2025
Information zum Zielmarkt Serbien
Die Netzüberlastung aufgrund des Mangels an Kapazitäten und der Variabilität der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien stellt in Serbien zunehmend größere Herausforderungen dar. Dem kann durch die Nutzung von Energiespeicher entgegengewirkt werden. Die Einführung von Energiespeicheranlagen wird regierungsseitig gefördert und auch die Bedingungen für den vorrangigen Zugang zum Netz und den Anschluss an das Übertragungsnetz werden hier definiert. Dem zufolge können die Betreiber von Übertragungs- und Verteilungsnetzen auf die Verzögerung von Anschlüssen zurückgreifen, wenn sie das System als gefährdet einschätzen. Investoren könnten diese potenziellen Hindernisse vermeiden und die Anlagen mit einer Leistung von 20 Megawatt und 40 Megawattstunden installieren.
Der Anteil von erneuerbaren Energien an der Gesamtenergieerzeugung soll bis zum Jahr 2040 bei mindestens 40 % liegen (aktuell ca. 27 %). Aus diesem Grund hat der Staat in 2021 das Gesetz über die Nutzung erneuerbarer Energien verabschiedet und im April 2023 überarbeitet. Hierdurch wurde es erstmals ermöglicht, dass Haushalte und Industrie sog. Prosumer werden können. Zusätzlich können die Bürger sog. Gemeinschaften erneuerbarer Energiequellen bilden. Haushalte und Industrie haben damit die Möglichkeit, auf ihren Dächern Solarpaneele zu installieren und die damit gewonnene Energie für den eigenen Verbrauch zu nutzen sowie überschüssige Energie ins Netz einzuspeisen oder zur späteren Verwendung zu speichern. Für Prosumer wurden im Rahmen der Novelle neue Kapazitätsgrenzwerte für Haushalte und andere Endverbraucher festgelegt: PV-Anlagen bei Haushalten sind nunmehr bis 10,8 kW bzw. für juristische Personen bis 5 MW zulässig. Die Kapazität der Solar- und Windkraftanlagen in Serbien beläuft sich auf 550 MW und das Ziel ist, diese Kapazität in den nächsten drei Jahren um das Dreifache zu erhöhen.
Information zum Zielmarkt Bosnien Herzegowina
Bosnien und Herzegowina (BiH) verfügt über gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen, die verschiedene Aspekte der Energieinfrastruktur regeln, darunter Energiespeicherung, Energiemanagement und die Implementierung digitaler Lösungen. Diese Vorschriften zielen darauf ab, die Effizienz und Nachhaltigkeit des Energiesektors zu verbessern. Zudem ist BiH verpflichtet, seine Energiegesetzgebung an das Energie-Acquis der Europäischen Union anzupassen, um sich auf eine EU-Mitgliedschaft vorzubereiten. Das Energie-Acquis umfasst alle Aspekte der EU-Energiepolitik, darunter den Energiemarkt, Energievorschriften, erneuerbare Energien, Energieeffizienz und den Umweltschutz. Obwohl BiH Schritte zur stärkeren Integration in das europäische Energiesystem unternimmt, besteht weiterhin erhebliches Verbesserungspotenzial.
Die Energiespeicherung ist in BiH noch wenig entwickelt, aber es gibt einige Bemühungen in diesem Bereich:
- Wasserspeicherkraftwerke: BiH verfügt über mehrere Wasserkraftwerke mit Pumpspeichertechnologie, darunter HE Jablanica und HE Kakanj.
- Batteriespeichersysteme: Obwohl sie noch nicht weit verbreitet sind, gibt es Interesse an Batteriespeichersystemen, insbesondere im Zusammenhang mit Solar- und Windkraftanlagen.
- Entwicklung der Energiespeicherung: Mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien wird die Energiespeicherung zunehmend wichtiger für die Stabilisierung des Stromnetzes. Zukünftige Investitionen in Batteriesysteme und andere Speichertechnologien könnten in BiH zunehmen
Derzeit wird in Bosnien und Herzegowina am Aufbau der Infrastruktur für erneuerbare Energiequellen gearbeitet. Es gibt laufende Investitionen hauptsächlich durch den Privatsektor, unterstützt durch Projekte und Zuschüsse ausländischer Organisationen. Solaranlagen liegen an der Spitze, gefolgt vom Bau von Windparks und Wasserkraftwerken. Ein geringerer Anteil wird in Biomasse investiert.
Bosnien und Herzegowina hat durch die Unterzeichnung der Sofia Declaration am 10. November 2020 sein Engagement für die Grüne Agenda auf dem westlichen Balkan bekräftigt. Die Energiepolitik zielt darauf ab, die ehrgeizigen EU-Ziele bis 2050 zu erreichen. Derzeit wird ein Rahmen für die Dekarbonisierung des Energiesektors entwickelt, einschließlich des Integrierten Energie- und Klimaplans. Dieser wird Ziele für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Treibhausgasreduktion bis 2030 festlegen, um den Verpflichtungen gemäß dem Energiegemeinschaftsvertrag für Bosnien und Herzegowina gerecht zu werden
Organisation und Ansprechpartner
Die Veranstaltung wird organisiert von der Renewables Academy (RENAC) AG, einem Durchführer der Exportinitiative Energie. Bei Fragen zur Teilnahme auf deutscher Seite wenden Sie sich bitte an Laura Scharlach.