Die tansanische Regierung arbeitet daran, die Voraussetzungen für eine zuverlässige Stromversorgung durch Erneuerbare Energie zu schaffen und die ländliche Elektrifizierung voranzutreiben. Die Kosten für den Strombezug aus dem öffentlichen Netz liegen derzeit bei rund 0,13 EUR pro Kilowattstunde, die Tendenz ist steigend. Lediglich 18% der Bevölkerung in Tansania sind am öffentlichen Netz angeschlossen. Obwohl bereits einige  Solarprojekte erfolgreich umgesetzt wurden, bestehen insbesondere in den Bereichen der ländlichen Elektrifizierung, des Bergbaus, oder der verarbeitenden Industrie noch große Potenziale. Auch im Bioenergiebereich sind bereits erste Projekte am Netz. Die verarbeitende Industrie vor Ort prüft zunehmend den Einsatz Erneuerbarer Energie. Deutsche Expertise ist sowohl bei der Anlagenauslegung als auch bei der Projektumsetzung gefragt und geschätzt.

Die PEP-Informationsveranstaltung am 5. April in Berlin vermittelte den 56 Teilnehmern Informationen zu Geschäftsmöglichkeiten, Marktstrukturen und politischen Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energie in Tansania.

Marktinformationen, Experten- und Geschäftskontakte auf der PEP-Informationsveranstaltung

In insgesamt neun Fachvorträgen wurden verschiedene Themengebiete rund um Solar- und Bioenergie in Tansania vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss an die Begrüßungsworte des stellvertretenden Botschafters der Republik Tansania in Berlin und der Vorstellung der Exportinitiative Energie übernahm der Leiter des Energy Desk der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Kenia die fachliche Einführung in die Veranstaltung und stellte Markttrends und Geschäftsmöglichkeiten in den Solar- und Bioenergiebranchen Tansanias dar. Im Anschluss wurden die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen zu Erneuerbarer Energie durch einen unabhängigen Berater, welcher unter anderem für die GIZ tätig ist, aufgezeigt. Es folgte ein Vortrag aus der Praxis von Devergy, einem tansanischen Mini-Grid Betreiber, über die Möglichkeiten der ländlichen Elektrifizierung durch Mini-Grids. Der Vortrag der Qinous GmbH beleuchtete Optionen und Einsatzfelder von innovativen Speicherlösungen in Inselnetzen. Ein weiterer praxisnaher Fachvortrag der Redavia GmbH stellte Chancen und Herausforderungen bei PV-Diesel Hybrid Anwendungen dar. Um die deutsche Perspektive auf den tansanischen Markt im Bereich Bioenergie zu präsentieren, kam anschließend mit dem Unternehmen  BioEnergy Berlin GmbH ein Repräsentant aus der Branche zu Wort und präsentierte Erfahrungen im tansanischen Bioenergiemarkt. Zum Abschluss gab es am Nachmittag einen Präsentationsblock zum Thema Finanzierungsmöglichkeiten mit Vertretern der KfW, TCX, ecoligo GmbH und einen Beitrag zum neu entwickelten VDE Standard der GIZ GmbH in Kooperation mit dem Verband der Elektrotechnik (VDE).  

In den anschließenden Diskussionen und bilateralen Gesprächen konnten die Teilnehmer ein besseres Verständnis über den Markt in Tansania und dessen Regulierungsmechanismen sowie über potentielle Geschäftsmöglichkeiten erlangen. Darüber hinaus wurden Informationen und Erfahrungen ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft.

Unterstützung beim Markteintritt

Den Markteintritt müssen interessierte Unternehmen nicht allein bewältigen, sondern können die Unterstützungsleistungen der Exportinitiative Energie nutzen. Auf die Arbeitsweise der Initiative und deren Angebot wurde während der PEP-Informationsveranstaltung ausführlich eingegangen. Die AHK-Geschäftsreise nach Tansania vom 11. bis 15. Juli 2016 bietet deutschen Unternehmen die Möglichkeit, mit Unterstützung der AHK und der GIZ Kontakte zu lokalen Partnern, Kunden und Entscheidungsträgern zu knüpfen. Interessierte Unternehmen können sich hierfür an die GIZ wenden.