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Das britische Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industrie-Strategie (BEIS) hat kürzlich Details über die anstehende Ausschreibungsrunde zur Installation von erneuerbaren Energien (EE) bekannt gegeben. Diese finden im Rahmen von sog. Contract for Differences (CfD) statt. Im CfD-System erhalten Energieerzeuger für einen im Vertag festgelegten Zeitraum garantierte Abnahmetarife für den erzeugten Strom. Liegt der Marktpreis darunter, übernimmt der Staat die Differenz, liegt er darüber, muss das Unternehmen den Überschuss zurückzahlen.

Am 3. April wird die nächste Ausschreibungsrunde für CfD-Projekte eröffnet. Die britische Regierung stellt hierfür ein Budget von 290 Mio. £ zur Verfügung. Die aktuell ausgeschriebenen Projekte sind entweder bis 2021/22 oder 2022/23 zu realisieren, wobei der garantierte Abnahmetarif für den späteren Zeitraum geringer ausfällt. Bewerbungen können bis zum 21. April dieses Jahres eingereicht werden. Den Zuschlag erhalten die billigsten Projekte, unabhängig davon, wann die Fertigstellung geplant ist.

Insbesondere bisher weniger etablierte Energieerzeugungsformen sollen stärker gefördert werden: So wurde zum ersten Mal eine garantierte Vergütung für Strom aus Geothermie festgelegt. Diese liegt bei 140 £/MWh. Dies gilt sowohl für Projekte zur Energieerzeugung, als auch für Anlagen, die Strom- und Wärmeerzeugung kombinieren. Bisher gibt es in Großbritannien keinerlei Geothermie-Anlagen, gerade in den Regionen Cornwall und Devon im Südwesten Englands wird allerdings großes Potenzial für diese Form der Energieerzeugung gesehen. Darüber hinaus wurden bereits im letzten Jahr garantierte Vergütungen für Biomasse, (115 £/MWh), Biogas (140 £/MWh), Off-Shore Windkraftwerke (105 £/MWh), Wellenkraftwerke (300 £/MWh) und Gezeitenkraftwerke (310 £/MWh) festgelegt. Für Geothermie hatte das Ministerium zunächst keinen Tarif festgelegt, sondern einen Konsultationsprozess abgewartet.

Das BEIS erwartet, durch diese Investitionen in EE ab 2021/22 2,5 Mio t an Emissionen jährlich einzusparen. Eine Million Haushalte sollen durch die geplanten EE-Anlagen mit Strom versorgt werden.