AHK-Geschäftsreise Geothermie in Ungarn

© Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer

Vom 14.-16. Oktober 2013 fand in Ungarn eine AHK Geschäftsreise zum Thema Geothermie statt.

Die Konferenzveranstaltung wurde am zweiten Tag der Reise in den Räumlichkeiten der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer (DUIHK) in Budapest die Konferenzveranstaltung durchgeführt. Das Interesse an der Veranstaltung war von ungarischer Seite mit rund 130 Teilnehmern groß. Unter den Anwesenden waren Vertreter von Behörden, Fachverbänden, Institutionen, Selbstverwaltungen und Unternehmen.

Die begrüßenden Worte zur Veranstaltung sprach Frau Ilona Balogh, stellvertretende Geschäftsführerin der DUIHK. Die Veranstaltung wurde von Herrn János Büchner, Beauftragter des Consultants der Exportinitiative Erneuerbare Energien, moderiert. Über die Moderation hinaus gab Herr Büchner auch einen Überblick über die Nutzung der Erneuerbaren Energien in Deutschland.

Herr Dr. Eckehard Büscher vom GtV-Bundesverband Geothermie e.V. referierte in seinem Fachvortrag über die Nutzung und Perspektiven der geothermischen Energie in Europa und Deutschland. Hierbei wurden den ungarischen Interessenten sowohl über die oberflächennahe als auch die Tiefengeothermie berichtet, die Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt, Geothermie basierte Fernwärmesysteme vorgestellt sowie über die Zukunftsentwicklungen gesprochen. Das Publikum hat über die Entstehung und Betrieb des Geothermiekraftwerks Unterhaching ein umfassendes Bild von Herrn Dr. Erwin Knapek erhalten. Es wird 122 °C heißes Thermalwasser an die Oberfläche gefördert und die Wärme in das Fernwärmenetz eingespeist. Die Stromerzeugung erfolgt durch Kalina- Technologie. Die geothermale Leistung beträgt 38 MW, die Leistung der Stromerzeugungsanlage liegt bei 3,36 MW.

Die fünf deutschen Teilnehmer des Projektes haben ihre Technologien und Dienstleistungen im Rahmen einer Podiumsdiskussion präsentiert. Erdwärmesonden, Wärmetauscher für Seen bzw. Flüsse, Leckage-Erkennungssysteme für Fernwärmenetze bei geothermischen Projekten, Kapillarrohrsysteme, energieoptimierte Koaxialsonden für Wärmepumpenanlagen sowie Beratungsdienstleistungen im Bereich der Tiefengeothermie bzw. geologischen Untersuchungen wurden dem ungarischen Fachpublikum vorgestellt.

Die Konferenzveranstaltung lieferte den Anwesenden auch umfassende Informationen über die Lage der geothermischen Energienutzung in Ungarn. Herr Dr. Balázs Kóbor, Manager des Clusters für Thermalenergie der Region Südtiefebene, sprach über die geothermischen Aktualitäten in der Region Südtiefebene, die über die besten geothermischen Gegebenheiten des Landes verfügt. Es wurde über den Ausbau von geothermischen Heizsystemen von Mórahalom und Szeged ausführlich berichtet. Herr Kurunczi, Vertreter der Ungarischen Gesellschaft für Thermalenergie, sprach kurz über die Lage der Tiefengeothermie in Ungarn und erwähnte die Schwierigkeiten, denen die Branche derzeit gegenüber steht. Über die Anwendung von Wärmepumpen in Ungarn referierte Dr. Béla Ádám, der bis vor einem Jahr Präsident des Ungarischen Wärmepumpenverbandes war. Laut des nationalen Handlungsplanes soll die Gesamtwärmeleistung der Wärmepumpen (im Vergleich zu 2010) bis 2020 auf das Fünffache (22,42 PJ) erhöht werden. Der erfolgreiche Einsatz von Wärmepumpen wurde durch innovative Beispiele, z.B. im Hypermarkt Tesco bzw. in Wohnblocks, vorgestellt. Als Letzter referierte Herr Tamás Versits von Weishaupt Wärmetechnik GmbH darüber, wie Gasheizung und Wärmepumpen effizient integriert werden können.

Zusätzlich zur Pause stand den Teilnehmern ein zum Abschluss der Konferenz organisiertes "Get together", bestehend aus Informationsständen der deutschen Unternehmen, für Gespräche und Networking zur Verfügung. Das Ziel des "Get together" war es, einen geeigneten Rahmen für kurze Gespräche, Kontaktaufnahmen und Networking zu bieten. Über die im Vorfeld terminierten und mit den Teilnehmern abgestimmten vor Ort-Gesprächen hinaus, konnten die deutschen Unternehmen während des "Get togethers" weitere Kontakte mit ungarischen Unternehmen knüpfen. Die deutschen Projektteilnehmer der Geschäftsreise führten am 14. und 16. Oktober bilaterale Kooperationsgespräche mit potenziellen ungarischen Geschäftspartnern. Die DUIHK begleitete und betreute die deutschen Unternehmen individuell und koordinierte die Gespräche. Es fanden an den beiden Tagen 23 Kooperationsgespräche vor Ort, bei den jeweiligen ungarischen Unternehmen, statt.

Die Projektteilnehmer haben ihre Zufriedenheit sowohl über die Organisation der Veranstaltung, als auch über die Qualität der vermittelten Gesprächspartner zum Ausdruck gebracht.